Lokales Ankunftszentrum
Hier kommen die Ukrainer im Landkreis Stade an

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sv. Landkreis Stade. Seit einer Woche kommen die Vertriebenen aus der Ukraine täglich in kleinen Gruppen auf dem Platz "Am Sande" in Stade an. 15 bis 20 sind es meist. Frauen und Kinder, alte Männer, die aus den Bussen steigen und mit wenigen vollgepackten Taschen in die alte Filiale der Hypo-Vereinsbank gehen, wo der Landkreis das lokale Ankunftszentrum für die Erstregistrierung errichtet hat.

Doch vor den Formalitäten heißt es erst einmal ankommen, ausruhen, tief durchatmen. Die Johanniter stehen mit Verpflegung bereit, Sanitäter können medizinische Notfälle betreuen, die Geflüchteten können ihre Familien über das eingerichtete WLAN über ihre Ankunft informieren und die Kinder können in der Spieleecke toben. Letztere wird übrigens so gut angenommen, dass der Landkreis bereits Teddys mit einem Landkreis-Logo als Trostspender nachbestellt hat. Falls Busse nachts ankommen, sind im Obergeschoss 25 Feldbetten aufgebaut.

Mithilfe von ehrenamtlichen Dolmetschern geben die Flüchtlinge nach ihrer Ankunft ihre Personalien an und erhalten einen Termin für die Beantragung des Vertriebenenstatus im Kreishaus, bevor sie vom Landkreis für freien Wohnraum in den Kommunen weitervermittelt werden.

"Es ist uns wichtig, die langen Schlangen zur Registrierung des Vertriebenenstatus zu verhindern, wie man sie in Hamburg im Fernsehen gesehen hat", sagt Landrat Kai Seefried. "Deshalb bekommen die Menschen in diesem Ankunftszentrum genug Zeit, erst einmal wieder zur Ruhe zu kommen und die ersten Antworten auf ihre Fragen zu erhalten."

So gut der Ablauf bisher auch funktioniert, die unterschiedlichen Flüchtlingsströme bereiten den Helfern nach wie vor Probleme. Jeden Tag wird der Landkreis von der Landesaufnahmebehörde informiert, wie viele Menschen an dem Tag ankommen werden. Zugleich melden die Kommunen täglich den verfügbaren Wohnraum. Wie groß die Familien aber im Einzelnen sind und in welche Wohnungen sie passen, können die Helfer erst feststellen, wenn sie aus den Bussen steigen. Hinzu komme, dass manche Flüchtlinge in eigenen Autos ankommen oder von Privathaushalten für ein paar Tage aufgenommen wurden und dann unangemeldet auftauchen und eine Wohnung suchen.

Landrat Kai Seefried appelliert daher an alle, die Wohnraum anbieten wollen, sich erst an die Kommunen zu wenden. Außerdem suche der Landkreis nach wie vor ehrenamtliche Dolmetscher, die Ukrainisch oder Russisch übersetzen können. Wer helfen möchte, kann sich per E-Mail an ukraine@landkreis-stade.de melden.

Redakteur:

Svenja Adamski aus Buchholz

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