Hilfe für Blinde: "Leitsysteme sind das A und O"

Beate Kahrs, Günter Röndigs und Hildegard Czirr (v.li.) an einer Ampel mit Signalgeber. Nicht alle Ampeln in Stade sind damit ausgerüstet | Foto: bc
  • Beate Kahrs, Günter Röndigs und Hildegard Czirr (v.li.) an einer Ampel mit Signalgeber. Nicht alle Ampeln in Stade sind damit ausgerüstet
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bc. Stade. Welche staatlichen Hilfen stehen Sehbehinderten und Blinden im Alltag zu, wo gibt es finanzielle Zuschüsse und wie vielen anderen Menschen ergeht es genauso, die nur noch ein wenig oder gar nicht mehr sehen können? Für diese und weitere Fragen sowie für einen intensiven Austausch zwischen Betroffenen gibt es seit September eine neue Selbsthilfegruppe für Sehbehinderte und Blinde in Stade. Sie trifft sich an jedem ersten Montag im Monat im Pastor-Behrens-Haus in Stade (Ritterstraße 15), das nächste Mal am 7. November.
Ein Problem, über das Blinde immer wieder leidenschaftlich diskutieren können, ist die Sicherheit im Straßenverkehr. In diesem Punkt hat die Hansestadt Stade in jüngster Vergangenheit einen Schritt nach vorne gemacht, wie Beate Kahrs, Mitglied der Selbsthilfegruppe, feststellt. An den neuen Kreisverkehren seien gleich beim Bau blindengerechte Leitsysteme im Boden eingelassen worden, sogenannte taktile Bodenindikatoren. Sprich, geriffelte Steine, die anzeigen: Vorsicht - hier beginnt eine Straße. Gute Beispiele sind die Kreisel an der Schule in Campe und an der Contrescarpe in Bahnhofsnähe. Auch die neue Straßenführung in der Verlängerung der Hansebrücke sei gut gelungen, sagt Beate Kahrs.
Sie lobt vor allem die unbürokratische Hilfe der Stadtverwaltung, als sie kürzlich für zwei Ampeln an der Harburger Straße (Sachsenstraße, Streuheidenweg) akustische Signalgeber beantragte. Nur einige Wochen später waren die Ampeln blindengerecht umgerüstet. Wichtiger Tipp von Beate Kahrs: Damit die Ampeln bei Grün piepen, muss der Knopf unterhalb des gelben Signalgebers gedrückt werden.
Was zu Schwierigkeiten führen kann, sind die einheitlich gepflasterten Fuß- und Radwege in der Stadt - ohne Absatz zur Straße, der mit dem Taststock wahrgenommen werden kann. Ein Beispiel ist die Ecke Bahnhofstraße/Neubourgstraße. Auch hier könnte der Einbau von Leitsystemen Abhilfe schaffen. Beate Kahrs: „Leitlinien sind für uns das A und O.“ Für sie und die anderen Gruppenmitglieder wäre es zudem schön, wenn die Stadt bei den Planungen für den Umbau des Pferdemarktes diesen Aspekt berücksichtigen könnte. Auch automatische Ansagen, wann welcher Bus fährt, könnte sehbehinderten Menschen in Stade das Leben einfacher machen.
• Interessierte, die Lust haben, bei der Gruppe mitzumachen, können sich unter 04141-46150 melden

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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