WOCHENBLATT-Serie "Die Fragen-Staffel", Teil 13
Hospizbegleiter wünschen sich ein Hospiz für Stade
jd. Stade. Seit einigen Wochen läuft die "Fragen-Staffel". In dieser Serie werden nach einigen Lokalpolitikern jetzt Akteure aus dem gesellschaftlichen Leben Stades befragt. Unter dem Motto "Ich hätte mal drei Fragen" stellt das WOCHENBLATT engagierte Ehren- und Hauptamtliche aus Vereinen, Initiativen oder Einrichtungen vor.
Es werden immer drei Fragen gestellt. Derjenige, der gerade geantwortet hat, reicht den Staffelstab an die von ihm nominierte Person weiter und formuliert dafür drei Fragen. Es gilt folgende Spielregel: Der oder die Befragte darf nicht aus der eigenen Organisation kommen.
Die drei Fragen stellt der Vorsitzende des Kinderschutzbundes Stade, Martin Gossler, an Dieter Kanzelmeyer, den Vorsitzenden Stader Hospiz-Gruppe.
Lesen Sie hier alle Artikel aus der Serie "Fragen-Staffel"Martin Gossler:Was sind die Aufgaben der Stader Hospiz-Gruppe?
Dieter Kanzelmeyer: Kernaufgabe der Hospiz-Gruppe Stade ist die ambulante Begleitung schwerstkranker Menschen auf ihrem letzten Weg ganz nach dem Motto der Begründerin der modernen Hospiz-Bewegung, Lady Cicely Saunders: „Sie sind bis zum letzten Augenblick Ihres Lebens wichtig, und wir werden alles tun, damit Sie nicht nur in Frieden sterben, sondern leben können bis zuletzt.“ Die Arbeit wird geleitet durch eine hauptamtliche Koordinatorin. 40 ausgebildete ehrenamtliche Hospizhelferinnen und -helfer begleiten Schwerstkranke in ihrem Zuhause oder auch im Heim oder Krankenhaus.
Neben der Kernaufgabe nimmt die Trauerbegleitung einen immer größeren Raum ein. Neben Einzelgesprächen bieten wir auch Trauergesprächskreise und einen Trauerspaziergang an. Ein wichtiges Projekt ist „HerzLicht“. Hier werden trauernde Kinder und Jugendliche, die Angehörige und Freunde verloren haben, begleitet. Beim Projekt „KraftBogen“ geht es um die Begleitung schwer erkrankter Kinder mit einer lebensbegrenzenden Diagnose und ihrer Eltern. Im Projekt „Hospiz macht Schule“ sprechen Ehrenamtliche mit Grundschülern im Rahmen einer Projektwoche über Themen wie Tod und Sterben, Traurigsein und Trösten.
Martin Gossler:Wie finanzieren Sie Ihre Arbeit?
Dieter Kanzelmeyer: Die Ausbildung der Begleiterinnen und Begleiter, die Personalkosten der Koordinatorin und ein Teil der Sachkosten werden von den Krankenkassen getragen. Alle Kosten, die mit der Trauerarbeit oder der Öffentlichkeitsarbeit zusammenhängen, müssen durch Spenden aufgebracht werden.
Martin Gossler:Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Dieter Kanzelmeyer: Seit Jahren träumen wir davon, dass unsere ambulante Hospizarbeit durch ein stationäres Hospiz in Stade ergänzt werden kann. Wir würden uns freuen, wenn sich dieser Traum realisieren ließe.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.