"In der Fläche präsent bleiben"

Sprachen über die Zukunft der Kirche: Superintendent Dr. Thomas Kück (li.), Landessuperintendent Dr. Hans Christian Brandy und Pastorin Sonja Domröse
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  • hochgeladen von Lena Stehr

lt. Stade. Wie ist es um das kirchliche Leben im Kirchenkreis Stade bestellt? Wo liegen die Herausforderungen und Ziele für die Zukunft? Mit diesen Fragen beschäftigte sich Landessuperintendent Dr. Hans Christian Brandy u.a. während seiner Visitation des Kirchenkreises Stade.
Gemeinsam mit Stades Superintendenten Dr. Thomas Kück war Brandy in den vergangenen zwei Wochen in allen 21 Kirchenkreis-Gemeinden unterwegs und verschaffte sich bei rund 50 Terminen einen Eindruck von der kirchlichen Arbeit.
"Kirche ist hier gut aufgestellt", sagt Brandy, der in Stade zuhause ist und deshalb eine besondere Beziehung zur Region hat. Insbesondere das große Engagement vieler Ehrenamtlicher, z.B. im diakonischen Bereich oder bei der Schuldnerberatung, habe ihn beeindruckt, so der Landessuperintendent.
Stolz sein könne der Kirchenkreis Stade auch auf seine weltweit einzigartige Orgellandschaft. Die Kircheninstrumente seien fast alle in einem hervorragenden Zustand. Und das nicht zuletzt aufgrund des hohen Engagements vieler Menschen in den einzelnen Gemeinden, so Brandy.
Gleichwohl stehe die Kirche vor großen Herausforderungen. In den kommenden Jahren werde die Zahl der Kirchenglieder, derzeit sind es 60.000 im Kirchenkreis Stade, aufgrund des demographischen Wandels weiter sinken. Damit nehme auch die Finanzkraft ab, so Brandy.
Man werde künftig nicht umhin kommen, kirchliche Gebäude zu veräußern. Welche Immobilien das im Einzelnen betreffen könnte, stehe aber noch in den Sternen.
Die Herausforderung liege nun nicht nur darin, Jugendliche für die Kirche zu begeistern, sondern auch ausreichend Pastorennachwuchs zu generieren. Schon jetzt sei die Personalsituation in ländlichen Gegenden wie z.B. in Kehdingen problematisch, so Brandy.
Trotzdem müsse es gelingen, "in der Fläche präsent zu bleiben", so der Landessuperintendent weiter. Dabei spiele die Zusammenarbeit mit den Medien und eine gute Öffentlichkeitsarbeit eine große Rolle, die den Menschen verdeutliche, was Kirche alles leistet.
Im Kirchenkreis Stade wolle man sich künftig vor allem in den Bereichen Kirchenmusik und Diakonie profilieren, so Superintendent Dr. Thomas Kück. Auch die Jugendarbeit spiele eine existenzielle Rolle.
Für die Jugendarbeit in Stade will Kück noch vor dem Sommer ein neues Konzept präsentieren, das trotz eingeschränkter finanzieller Mittel effektiv sei. Wie berichtet, hatte die Stadt Stade im vergangenen Jahr den Vertrag mit der Kirche zur offenen Jugendarbeit nach 13 Jahren gekündigt.
Generell habe man die Erfahrung gemacht, dass eine dauerhafte Bindung von Jugendlichen kaum noch möglich sei, so Kück. Dafür aber eine "Bindung auf Zeit", z. B. bei gemeinsamen Aktivitäten. Die "Stader Flotte", die jedes Jahr mit rund 300 Jugendlichen in See sticht, oder die "Rainbow-Gottesdienste" von Jugendlichen für Jugendliche, seien Erfolgsgeschichten.
Gefragt an vielen Schulen seien vor allem die Seelsorger, so Kück. "Viele Jugendliche suchen Vertrauenspersonen, denen sie von ihren Sorgen erzählen können."
Eine Visitation des Kirchenkreises durch den Landessuperintendenten findet alle sechs Jahre statt.

Redakteur:

Lena Stehr

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