Ja-Wort mit rauchenden Colts bei Fred Kasch aus Stade

Geschichtsinteressierter Busfahrer (61) als Wildwest-Standesbeamter Judge Cash / "Bill und Lilly" müssen ehetauglich sein

tp. Stade. Im Western-Look fühlt sich Fred Kasch (61) aus Stade in seinem Element. Mit breitkrempigem Cowboyhut, Revolver-Attrappe, Weste und Gehrock wird er zum Friedensrichter Judge F.A. Cash. Paare mit Faible für Wildwest-Romantik können sich bei ihm in einer Show-Trauung sogar das Jawort geben.

Als Kind verschlang Fred Kasch Karl-May-Romane, schaute begeistert Winnetou-Filme im Kino. Als Erwachsener schloss sich der geschichtsinteressierte Reisebusfahrer einer Interessengemeinschaft von Rollenspiel-Enthusiasten an, die in ihrer Freizeit gerne als Western-Charaktere in Szene-Camps, auf Country-Festen oder in der Westernstadt "Pullman City" im Harz auftreten.

Kasch spielte zunächst einen Cowboy, dann zog es ihn zu der vielseitigeren Figur des Friedensrichters hin. Als Judge Cash mimt er den typischen niedrigen Justizbeamten aus den Anfängen der Vereinigten Staaten, der kleinere Streitigkeiten schlichten, Marshalls und Sheriffs ernennen und Ehen schließen darf.
Inzwischen gaben sich bei ihm - nach offizieller standesamtlicher Trauung - knapp zwei Dutzend Paare aus Norddeutschland das Ja-Wort oder das neuerliche Eheversprechen.

Seine auf die Brautleute persönlich zugeschnittenen Hochzeitsreden würzt Judge Cash stets mit einer großen Prise Lebenserfahrung: Kasch, der in dritter Ehe mit seiner Frau Franca (40) und den beiden Töchtern (15 und 17), lebt, sagt: "In der Ehe scheint nicht jeden Tag die Sonne der Prärie." Er weiß worauf es in einer stabilen Beziehung ankommt: ein gewisser Wohlstand und Leidenschaft. Erst wenn bei "Buffalo Bill" und "Country Lilly" diese beiden Voraussetzungen gegeben sind, bescheinigt der strenge Judge Cash den Verliebten die Ehetauglichkeit.

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