Neuer Betreiber für Stader Heim gesucht
Johannisheim: Der Insolvenzverwalter ist zuversichtlich
Das Johannisheim in Stade ist in die Insolvenz gegangen (das WOCHENBLATT berichtete). Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Gideon Böhm ist dennoch positiv gestimmt. Die vollumfängliche Versorgung aller 80 Bewohner sei sichergestellt. Zudem habe es bereits Interessenbekundungen von potenziellen Investoren gegeben.
In einer Presseerklärung schreibt der Anwalt: „Bei meinen Gesprächen im Johannisheim in Stade habe ich einen positiven Eindruck gewonnen, sowohl in Bezug auf das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch in Bezug auf die Einrichtung insgesamt. Die vollumfängliche Versorgung aller 80 Bewohnerinnen und Bewohner durch die erfahrenen Mitarbeiter ist weiterhin sichergestellt. Handlungsbedarf besteht aktuell für die Beteiligten nicht."
Er habe die Insolvenzgeldvorfinanzierung in die Wege geleitet, so dass die Löhne und Gehälter der 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für drei Monate gesichert seien.
"Wir haben einen Investorenprozess gestartet und erste Interessensbekundungen sind bereits eingegangen. Ich bin sicher, dass weitere folgen werden."
"Da ein wesentlicher Teil des Betriebsgeländes im Eigentum des das Johannisheim führenden eingetragenen Vereins steht, schätze ich die Aussichten für eine übertragende Sanierung zum September 2023 – auch vor dem Hintergrund der guten örtlichen Lage des Heims – zuversichtlich ein. Ziel ist es, so schnell wie möglich Klarheit für alle Beteiligten – Bewohner, Angehörige, Mitarbeiter – zu schaffen. Deshalb befinden wir uns auch in Gesprächen mit der Heimaufsicht Landkreises Stade, um den gegenseitigen Informationsaustausch sicherzustellen."
Für einige Angehörige ist nach WOCHENBLATT-Informationen aber noch nicht alles geklärt. So soll es wegen nicht erfolgter Lohnzahlungen zu Krankmeldungen gekommen sein. Das könnte, so die Sorge, zu Problemen führen.
Fehlendes Personal und damit ein geringere Auslastung sind unter anderem auch Gründe für die Schieflage der Einrichtung. Hinzu kommt: Jeder, der in der Pflege arbeitet, bekommt in einer anderen Einrichtung sofort einen Job - Fachkräfte fehlen überall.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.