Im Einsatz gegen Eis und Schnee
Kampftage für den Winterdienst im Landkreis Stade
Der frühe Wintereinbruch in diesem Jahr dürfte manchen Autofahrer kalt erwischt haben. Nicht jeder hatte bereits die Winterreifen aufgezogen oder Handfeger und Enteisungsspray im Auto bereitgelegt. Ganz anders bei den beiden Straßenmeistereien des Landkreises Stade. Dort waren rechtzeitig die Vorräte an Streusalz aufgefüllt und die Tourenpläne für den Winterdienst aufgestellt worden, damit die Autofahrer sicher auf den Kreisstraßen unterwegs sein können. Aktuell sind "Kampftage" für die Mitarbeiter der Straßenmeistereien. Sie sind wegen der winterlichen Witterung im Dauereinsatz. Wenn die meisten noch schlafen, rücken die Straßenwärter aus ihren Standorten in Bliedersdorf und Drochtersen aus, um mehrere Hundert Kilometer Fahrbahn von Eis und Schnee zu befreien.
Rege Betriebsamkeit um 4 Uhr morgens
4 Uhr in der Frühe auf dem Betriebsgelände der Straßenmeisterei Bliedersdorf: An diesem Mittwochmorgen herrscht bereits rege Betriebsamkeit. Ein Mitarbeiter holt mit einem Radlader Salz und füllt es in einen Container auf einem orangefarbenen Lkw. Drei weitere Streuwagen sind bereits kurz zuvor beladen worden. Die Straßenwärter machen sich jetzt auf den Weg, um die Kreisstraßen noch vor Einsetzen des Berufsverkehrs zu räumen und mit einem Salz-Sole-Gemisch abzustreuen.
Einer von ihnen ist Matthias Dobrick, der bereits seit mehr als 35 Jahren bei der Straßenmeisterei beschäftigt ist: "Wir kennen unsere Routen ganz genau." Das Team sei eingespielt, jeder Handgriff sitze. Erklärtes Ziel ist es, bis 7 Uhr alle Hauptstraßen und Buslinien einmal geräumt und abgestreut zu haben. Den Abend vorher - es hatte zuvor heftig geschneit - waren die Kollegen noch im Einsatz. Die Vorarbeit zahlt sich aus, lediglich an den Rändern und in der Mitte der Fahrbahnen liegen noch Schnee und Matsch. Glatt ist es hingegen noch auf einigen Brücken, sie bekommen eine Extra-Ladung Salz ab.
Salz-Sole-Gemisch kommt auf die Fahrbahn
Matthias Dobricks erstes Ziel sind die Kreisstraßen, die in Horneburg und Neukloster als Autobahnzubringer fungieren. Die Pendlerrouten und Strecken der Linienbusse werden vorrangig abgestreut. Ob Salzgehalt, Streubreite, oder Winkel des Schneepfluges: Von seinem Führerstand kann der Straßenwärter mit wenigen Klicks alle wichtigen Einstellungen direkt vornehmen. Auf den Winterdienst sei Verlass, betont Dobrick. Bereits seit 1989 setzt die Kreisstraßenmeisterei auf ein Salz-Sole-Gemisch. Heute ist es Standard auf Hauptverkehrsstraßen, damals waren die Stader Vorreiter. Pures Salz hingegen verweht leichter und haftet nicht so gut auf trockener Fahrbahn.
Die Abläufe für den Winterdienst sind Routine. Wenn die Wettervorhersage Frost oder Schneefall ankündigt, heißt es früh aufstehen: Ein sogenannter "Ausgucker" kontrolliert nachts ab 2 Uhr die Kreisstraßen. Bei Bedarf benachrichtigt er gegen 3 Uhr seine Kollegen, damit diese gemeinsam ab etwa 4 Uhr die Fahrzeuge beladen und anschließend starten können. Bei extremer Witterung beginnt der Winterdienst sogar noch früher in der Nacht.
Der Winterdienst kann nicht überall gleichzeitig sein
Manchmal beschweren sich Autofahrer, dass die Straßen rund um ihren Wohnort angeblich nicht gestreut worden seien. Diese sollten bedenken, dass der Winterdienst nicht von einem Moment auf den anderen alle Straßen gleichzeitig abstreuen kann. Schließlich ist der Landkreis Stade ein Flächenlandkreis: Die Straßenwärter vom Standort Bliedersdorf sind für rund 190 Kilometer Kreisstraßen und etwa 140 Kilometer Radweg zuständig. 180 Kilometer Kreisstraßen und 120 Kilometer Radweg sind es bei den Kollegen vom Standort Drochtersen. Mehrere Unternehmen unterstützen die Kreisstraßenmeisterei beim Winterdienst, um eine schnelle Räumung der schneebedeckten Straßen und Wege zu gewährleisten.
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