Kerstin Golon ist die neue Leiterin der Grundschule Bliedersdorf-Nottensdorf
lt. Bliedersdorf/Nottensdorf. Wer Kerstin Golon (36) trifft, merkt sofort: Diese Frau liebt ihren Beruf. Als neue Leiterin der Grundschule Bliedersdorf-Nottensdorf unterrichtet sie zwar nicht mehr soviel wie zuvor als Lehrerin, dafür lenkt sie die Geschicke einer ganz besonderen Dorf-Schule an insgesamt drei verschiedenen Standorten.
"Es ist viel Organisationstalent gefragt", sagt Kerstin Golon, die sich selbst als "Firmenmanagerin" bezeichnet. Sie muss darauf achten, dass das sechsköpfige Lehrerinnenteam (sie als Schulleiterin eingerechnet) immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, denn die Grundschule hat einen Standort in Nottensdorf und einen in Bliedersdorf. Der Sportunterricht findet außerdem in Ermangelung einer eigenen Schulsporthalle in Horneburg statt.
Aufgewachsen ist Kerstin Golon in Stade und Fredenbeck. Nach dem Abitur absolvierte sie ein freiwilliges soziales Jahr in Südamerika und studierte anschließend in Hamburg und Flensburg Mathematik, Sachunterricht und Technik auf Lehramt. Vor sieben Jahren fand die Mutter zweier Kinder (14 und 7) dann eine Stelle an der Grundschule Bliedersdorf-Nottensdorf - und fühlt sich sichtlich wohl an der familiären Schule, in der derzeit 93 Kinder lesen, schreiben und vieles mehr lernen.
"Wir sind eine tolle Gemeinschaft, unsere besondere Situation mit den verschiedenen Standorten schweißt uns zusammen", sagt Kerstin Golon. Sie hofft dennoch, dass unter ihrer Leitung beide Standorte endlich zusammenwachsen - in einem Neubau zwischen beiden Gemeinden, z.B. an der Sportanlage Bliedersdorf.
Vor allem für neu zugezogene Eltern sei es oftmals schwer zu verstehen, warum ihr Kind zwar eine Grundschule vor der Tür hat, aber womöglich trotzdem in der Nachbargemeinde eingeschult wird. Denn so ist das System: Es wird immer abwechselnd eingeschult. Daher kann es auch passieren, dass Geschwisterkinder an unterschiedlichen Standorten unterrichtet werden.
Dass Kerstin Golon trotz ihrer Position als Schulleiterin noch eine eigene Klasse unterrichtet, sei einerseits zwar sehr anstrengend, andererseits aber genau das, was sie immer wollte. "Es war immer mein Wunsch, Kinder ein Stück auf ihrem Lebensweg zu begleiten", sagt sie.
Und wenn neben dem Job und der Familie noch ein bisschen Zeit bleibt, dann geht Kerstin Golon gerne reiten oder powert sich beim Aikido - einer japanischen Kampfkunst - aus. "Es ist wichtig, sich auch mal Zeit für sich zu nehmen und mal nicht immer nur für andere da zu sein", sagt Kerstin Golon. "Und sei es nur für eine Stunde in der Woche".
Redakteur:Lena Stehr |
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