"Kriegsgeneration" will Jugendliche sensibilisieren / Lesung mit Arno Surminski
lt. Horneburg. Demokratie ist kostbar und leider auch fragil - diese Botschaft vermittelt der Gesprächskreis "Kriegsgeneration im Dialog mit Oberschülern" bereits seit 2015 Neunt- und Zehntklässlern aus Horneburg. Im April geht das Projekt in die nächste Runde.
Senioren des Vereins "Methusalem" werden Jugendlichen als Zeitzeugen von ihren Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg sowie der Nachkriegszeit berichten und zudem den ausgezeichneten Schriftseller Arno Surminski nach Horneburg holen.
Der mehrfach preisgekrönte Bundesverdienstkreuzträger, der sich u.a. für die Aussöhnung mit Polen und Russland einsetzt, wird am Mittwoch, 25. April, von seiner Kindheit auf der Flucht aus Ostpreußen berichten, die er ohne elterlichen Schutz durchstehen musste.
"Wir sind stolz, dass wir so einen bekannten Autor für unser Projekt gewinnen konnten", sagt Astrid Rehberg. Die 1940 in Kiel geborene Horneburgerin hat selbst noch lebhafte Erinnerungen an die schreckliche Kriegszeit. Dreimal wurden die Häuser, in denen sie als Kind mit unterschiedlichen Familien lebte, komplett ausgebombt.
"Ich hatte eine schreckliche Kindheit", sagt die lebensfrohe Frau. Umso wichtiger sei es, die junge Generation für die Gefahren zu sensibilisieren, die unserer Demokratie im Internet-Zeitalter u.a. durch Fake-News, Hasskommentare und Politikverdrossenheit drohen.
Der gleichen Meinung ist auch Rolf Gerdes vom Gesprächskreis. Der 1950 in der Wesermarsch geborene Horeburger ist mit vielen Flüchtlingsfamilien aufgewachsen, die in der Nachkriegszeit bei seinen Großeltern einquartiert waren. "Mich hat schon immer interessiert, woher die Menschen kamen und warum. Gerade in der heutigen Zeit ist das Thema Flüchtlinge ja auch wieder brandaktuell", so Gerdes.
• Der Gesprächskreis "Kriegsgeneration" trifft sich am Donnerstag, 12. April, um 10 Uhr im Horneburger Seniorenhaus im Böttcherring, um den bevorstehenden Dialog mit der Oberschule vorzubereiten.
Der Schriftssteller Arno Surminski liest auf Einladung des Seniorenvereins "Methusalem" am Mittwoch, 25. April, um 18 Uhr in der Oberschule Horneburg (Schanzenstraße) aus seinem neuen Buch "Wolfsland - oder Geschichten aus dem alten Ostpreußen".
• Karten für 5 Euro (Erwachsene) sowie 2,50 Euro (Schüler) gibt es ab sofort in der Bücherei in Horneburg unter Tel.: 04163 - 82016 und beim Seniorenverein unter Tel.: 0178 - 1582299
Redakteur:Lena Stehr |
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