IQ-Pass stärkt Fachkräfte in der Kindertagespflege
Landkreis Stade ist Vorreiter mit neuem Fortbildungsprojekt
Kinder sind einzigartig und haben unterschiedliche Bedürfnisse. Das wissen auch die Fachkräfte der Kindertagespflege, die Tag für Tag mit viel Engagement Mädchen und Jungen betreuen. Um diese Arbeit noch professioneller zu gestalten, hat das Amt Jugend und Familie des Landkreises Stade eine innovative Fortbildungsinitiative ins Leben gerufen: den IQ-Pass. Es handelt sich um ein Vorzeigeprojekt.
In vier Modulen zu mehr Kompetenz
IQ steht für Integration und Qualifikation – ein Name, der Programm ist. Ziel der Fortbildung ist es, die Fachkräfte auf die Betreuung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen oder erhöhtem Förderbedarf noch besser vorzubereiten. In vier Modulen à sechs Stunden lernen die Teilnehmer alles rund um Themen wie „Kinder mit chronischen Erkrankungen“, „Inklusion in der Tagespflege“ und „Traumatisierte Kinder“. Den krönenden Abschluss bildet eine Einheit zu Fallbesprechungen, bei der individuelle Themen in der festen Gruppe vertieft werden können.
Große Nachfrage: zweiter Durchgang geplant
Karin Papert von der Fachberatung Kindertagespflege des Landkreises Stade zieht eine positive Bilanz: „Alle Beteiligten sind begeistert, und die Nachfrage ist groß.“ So groß, dass schon ein zweiter Durchgang für das kommende Jahr geplant ist. Interessierte müssen sich aber noch gedulden: Vorabanmeldungen sind nicht möglich, so Papert, und Informationen werden rechtzeitig bekannt gegeben. Mit dem IQ-Pass ist der Landkreis Stade Vorreiter. Kerstin Wichern, Teamleiterin des Kompetenzzentrums Kindertagesbetreuung, lobt das Projekt als Meilenstein: „Die Ansprüche an die Fachkräfte der Kindertagespflege sind stetig gewachsen, die Qualität ist schon jetzt enorm hoch. Durch den IQ-Pass wird dies nochmal gesteigert.“
Herausforderungen meistern
Die Sozialpädagogin und Fortbildungsleiterin Nina Offenborn, selbst Tagesmutter und Rehabilitationsfachkraft, weiß um die Herausforderungen in der Praxis: „Oftmals stellt sich erst im Laufe der Zeit heraus, dass ein Kind erhöhten Förderbedarf hat. Durch die Qualifizierung können Auffälligkeiten, wie etwa Sprachverzögerungen, schneller erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.“
Aktuell arbeitet das Amt Jugend und Familie mit rund 90 Fachkräften zusammen, die knapp 450 Kinder vom Krippen- bis zum Hortalter betreuen. Zusätzlich kooperiert die Kreisverwaltung mit etwa 40 Fachkräften aus der Hansestadt Stade. Sie alle profitieren von dem neuen Fortbildungsangebot – und letztlich vor allem die Kinder, die durch die erweiterten Kompetenzen noch gezielter gefördert werden können.
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