Laubpuster als Igel-Killer?
Großflächige maschinelle Grünpflege: Naturfreund sieht Lebensraum der Insektenfresser in Gefahr
tp. Stade. Im Landkreis Stade sah man im Herbst allerorten kommunale Mitarbeiter mit Laubpustern durch die Parks ziehen. WOCHENBLATT-Leser Hartmut Schröder (69) aus Stade macht sich Sorgen um die ökologischen Folgen der nach seiner Meinung zu radikalen Grünpflege. Er sieht Igel in Gefahr, die in den Blätterhaufen ihre Nahrung finden und darin überwintern.
Aus Sicht der Stadtverwaltung sind die Maßnahmen unter arbeitserleichterndem Einsatz der Maschinen unerlässlich. Für Igel werden Schon-Zonen eingerichtet.
Allein auf öffentlichen Flächen der Kreisstadt Stade wird laut Nils Jacobs, Leiter des städtischen Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung, jährlich auf rund 230.000 Quadratmetern Rasenfläche das Laub beseitigt - auf den Trennstreifen zwischen Rad- und Fußwegen ebenso sowie auf Gehwegen. Dort muss der Belag wegen Rutschgefahr regelmäßig geräumt werden.
Der Rasen benötige Licht und Luft. "Wenn das Laub liegen bleibt, würden auf den Rasenflächen im Frühjahr gelbe Stellen entstehen, die aufwändig neu eingesät werden müssen", so Jacobs.
"Unter und zwischen den Gehölzen bleibt das Laub liegen", so der Ressortleiter. "Gerade hier finden die Igel den nötigen Schutz."
Nach Beobachtungen des Naturfreundes Hartmut Schröder reichen die Rückzugsmöglichkeiten für die Insektenfresser nicht aus: Er hat einen drastischen Rückgang der Igel-Population beobachtet.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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