Kostenloser Umschlageplatz für Lebensmittel: Erster "Fair-Teiler" in der Region eröffnet
Lebensmittel "fairteilen"

Theresa Lütje (li.) und Anna-Lena Passior gehören zur Initiative, die den "Fair-Teiler" in Stade eingerichtet hat. Kistenweise Quitten wurden hier bereits verteilt  | Foto: lt
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  • Theresa Lütje (li.) und Anna-Lena Passior gehören zur Initiative, die den "Fair-Teiler" in Stade eingerichtet hat. Kistenweise Quitten wurden hier bereits verteilt
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lt. Stade. Nüsse, Quitten, selbstgemachte Säfte, Tütensuppen, ein Paket Vanillesoße, ein Tortenboden und ein Salatkopf - diese und andere Lebensmittel lagen in der vergangenen Woche in den Regalen und im Kühlschrank des ersten "Fair-Teilers" in der Region, der kürzlich in der Hansestadt Stade von der dortigen foodsharing-Initiative (siehe Kasten) eingerichtet wurde.
"Unser Ziel ist es, möglichst viele noch essbare Lebensmittel vor der Mülltonne zu retten", sagt Anna-Lena Passior (23) von der Stader foodsharing-Initiative. An das Konzept des "Umschlageplatzes für Lebensmittel" müssten sich die Menschen zwar erstmal gewöhnen, doch schon jetzt werde der "Fair-Teiler" sehr gut frequentiert.
Das Besondere: Ohne sich irgendwo anmelden oder registrieren zu müssen, kann jeder im "Fair-Teiler" täglich zwischen 7.15 und 19.45 Uhr Lebensmittel abgeben, die er nicht mehr verwendet, oder sich kostenlos Lebensmittel mitnehmen, die von anderen in die Regale gelegt wurden. Es sei dabei ganz egal, ob jemand nur etwas bringt oder nur etwas mitnimmt, betonen Anna-Lena Passior und ihre Mitstreiterin Theresa Lütje (22).
Anders als bei der Tafel, mit der die foodsharing-Initiative eng zusammenarbeitet, gehe es beim foodsharing-Prinzip nicht um Bedürftigkeit, sondern um Achtsamkeit und den Gedanken, die Lebensmittelverschwendung einzudämmen.
Der "Fair-Teiler" sei zudem auch ein Begegnungsort und ein guter, offener Raum für jedermann, sind sich Anna-Lena Passior und Theresa Lütje sicher. Vom Kind bis zum Senior finde jeder hier etwas. Am schnellsten sei immer das Süßwaren-Regal "geplündert". Aber auch Obst und Gemüse finden reißenden Absatz.
Die Lebensmittel werden täglich von foodsharing-Mitgliedern kontrolliert und gegebenenfalls aussortiert oder innerhalb der Regale umsortiert. Der Kühlschrank wird regelmäßig gereinigt. Zwei Mal in der Woche kommen im "Fair-Teiler" auch Lebensmittellieferungen an, die aus Betrieben im Umkreis stammen und von der Initiative abgeholt werden. Mit diesen Kooperationspartnern schließt die Initiative Verträge ab und gewährleistet so eine verbindliche Abholung der Lebensmittel vor Ort.
Unterstützt wird die Initiative auch von der Kirchengemeinde St. Josef, die unentgeltlich den Raum für den "Fair-Teiler" sowie den Stromanschluss zur Verfügung stellt.
Abgegeben werden können im "Fair-Teiler" Lebensmittel, die man selbst noch essen würde und die noch relativ gut und ansehnlich sind, da sie womöglich einige Tage im Regal oder Kühlschrank liegen bleiben. Das Mindesthaltbarkeitsdatum darf dabei überschritten sein, nicht jedoch das Verbrauchsdatum. Bei Kühlwaren muss die Kühlkette eingehalten werden. Risikonahrungsmittel wie rohes Fleisch, Produkte mit Rohmilch oder rohem Ei oder Alkohol dürfen wegen der potenziellen Gesundheitsgefahr, die sie darstellen, nicht über "Fair-Teiler" geteilt werden.
• Der "Fair-Teiler" in Stade befindet sich in den Räumen der St-Josef-Gemeinde in der Schiffertorsstraße 17 (Eingang links vom Eingang des Altersheims) und ist täglich von 7.15 bis 19.45 Uhr frei zugänglich. Kontakt: stade1@foodsharing.network

foodsharing für weniger Müll
Die foodsharing-Initiative entstand 2012 in Berlin und ist mittlerweile zu einer internationalen Bewegung mit mehr als 200.000 registrierten Nutzern in Deutschland, Österreich, der Schweiz und weiteren europäischen Ländern herangewachsen. Die Mitglieder der Initiative arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich, foodsharing ist kostenlos, nicht kommerziell, unabhängig und werbefrei.
www.foodsharing.de 

Theresa Lütje (li.) und Anna-Lena Passior gehören zur Initiative, die den "Fair-Teiler" in Stade eingerichtet hat. Kistenweise Quitten wurden hier bereits verteilt  | Foto: lt
Die Regale werden regelmäßig von Theresa Lütje (li.) und Anna-Lena Passior sowie deren Mitstreitern kontrolliert
Redakteur:

Lena Stehr

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