Instandsetzung kostet 2,6 Millionen Euro
Lotsenschoner-Havarie: Reparatur wird teuer
jd. Stade. So teuer kann es werden, wenn Möchtegern-Segler Backbord mit Steuerbord verwechseln: Die Instandsetzung des Pfingsten 2019 havarierten Lotsenschoners "No. 5 Elbe" wird laut Medienberichten rund 2,6 Millionen Euro kosten. Das historische Segelschiff war auf der Elbe mit einem Frachter kollidiert und gesunken, nachdem es Boote der Stader Feuerwehr und der DLRG in die Schwingemündung gezogen hatten. Aus einem Video geht hervor, dass die Besatzung das Kommando "hart backbord" falsch verstanden und die Pinne des Segelschiffs in die falsche Richtung gedrückt hat.
Salzwasser richtet hohen Schaden an der Technik an
Die Angaben zur Höhe der Kosten beruhen laut Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda auf einer Schätzung des Schiffseigners, der Stiftung Hamburg Maritim. Zunächst sollen auf einer Werft in Dänemark die schweren Schäden am Rumpf behoben werden. Wenn diese Arbeiten voraussichtlich noch in diesem Jahr abschlossen sind, geht es an das Schiffsinnere. Da mehrere Tage verstrichen, bis der Lotsenschoner gehoben werden konnte, hat das Salzwasser die technische Ausstattung weitgehend unbrauchbar gemacht.
Das Segelschiff war erst kurz vor der Havarie für 1,7 Millionen Euro saniert worden. Dieses Geld ist mit dem Untergang buchstäblich versenkt worden. An den erneuten Instandsetzungskosten in Höhe von 2,6 Millionen Euro wollen sich der Bund und die Stadt Hamburg beteiligen.
Im Frühjahr hatten sowohl Feuerwehr als DLRG kritisiert, dass weder von der Stiftung Hamburg Maritim noch vom Betreiberverein "Freunde des Lotsenschoners No. 5 Elbe" ein offizielles Dankeschön für den erfolgreichen Rettungseinsatz kam (das WOCHENBLATT berichtete). Die Retter mussten zudem monatelang darauf warten, ihre Einsatzkosten von der Stiftung Hamburg Maritim erstattet zu bekommen. Die Stiftung hatte ein Unternehmen eingeschaltet, das auf die Regulierung von Schäden bei Schiffshavarien spezialisiert ist.
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