Manager Lemke wird Friedensbotschafter
Ex-Werder-Boss Willi Lemke Ehrengast in Stade / Weltweit unterwegs in der "Mission Toleranz"
tp. Stade. Aus dem Ex-Fußballmanager und heutigem Aufsichtsratschef von Werder Bremen, Willi Lemke (67), ist ein Friedensbotschafter geworden. Das wurde bei Lemkes Gastauftritt beim Michaelis-Empfang Sprengels Stade in der Stader Altstadtkirche St. Wilhadi deutlich. Lemke, auch ehemaliger Bildungs- und Sportsenator der Hansestadt Bremen, ist seit 2008 Sonderberater des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienst von Entwicklung und Frieden.
Bei dem feierlichen Empfang im voll besetzten Gotteshaus sprach Lemke frei über das Thema „Wie Sport Frieden stiften kann - Gedanken zu einer toleranten Gesellschaft“.
Willi Lemke ist weltweit als Repräsentant, Förderer und Vermittler des Sports unterwegs. Sein Schwerpunkt liegt in Afrika. "Dort gehe ich zu den Ärmsten der Armen", sagt er. Beispiel: In einem Slum in Kenias Hauptstadt Nairobi, wo auf engstem Raum rund 700.000 Menschen ohne Zugang zu Trinkwasser, Sanitäranlagen und Bildungseinrichtungen leben, initiierte Lemke ein Austauschprogramm für junge Männer, die sich trotz der schwierigen Bedingungen in der Jugendarbeit als Trainer Engagieren. Viele leisten sechsstündigen Übungsleiter-Einsatz für zwei Bustickets und eine Flasche Mineralwasser als Lohn", berichtet Lemke. Diesen Vorbild-Freiwilligen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren beschaffte Lemke Praktikumsplätze in Europa. Ein Schützling drehte bei "Radio Bremen" einen eigenen Filmbeitrag. "Er ging als gerader Mensch aus dem Förderprogramm heraus", so Lemke. Heute sei der Teilnehmer in Nairobi als Hilfssportlehrer tätig und könne von dem Lohn seine Familie ernähren.
Die UN-Vollversammlung kommt im November zusammen, um vor den Olympischen Winterspielen in Russland den Friedensappell an die Welt zu richten. Willi Lemke ist skeptisch, dass währende der Spiele die Waffen ruhen: "In der Welt wird an 70 Fronten gekämpft." Lemke vertritt den Standpunkt, dass der Sport frei von jeglicher politischer Auseinandersetzungen bleiben müsse.
Sport diene dazu, "Gräben zu überbrücken", so Lemke. Das Mittel sei Toleranz.Er rief die Zuhörer dazu auf, das Anderssein einfach anzuerkennen, etwa im Behindertensport: "Besuchen Sie einmal die Paralympics. Es geht einem das Herz auf, wenn man die Freude der Sportler mit Handicap teilt."
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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