Auch beim WOCHENBLATT-Team werden zurzeit Mund-Nase-Masken für den Eigenbedarf genäht
Masken selber nähen: Pink mit Streublümchen
(sb/jd). Zurzeit surren in vielen Haushalten der WOCHENBLATT-Mitarbeiter die Nähmaschinen: In Heimarbeit werden für den eigenen Bedarf kunterbunte Mund-Nase-Masken produziert. Auch ich, PR-Redakteurin Stephanie Bargmann, wollte gerüstet sein. Also holte ich Ostern meine Nähmaschine aus dem Keller, alte Bettwäsche aus dem Schrank und machte mich im Internet auf die Suche nach einem einfachen Schnittmuster. Der perfekte Tipp kam dann ausgerechnet von meinem Mann: "Guido Maria Kretschmer hat da etwas online gestellt." Und so wurde ich zwar nicht zur Shopping-Queen, aber zur Näh-Queen!
Meine erste Maske hatte noch einige Schwächen, aber mit der Zeit werde ich immer geübter im Nähen der Mund- und Nasenbedeckung. Inzwischen hat nicht nur meine Familie, sondern auch eine Kollegin und eine Freundin ein Exemplar aus meiner privaten Manufaktur. Ich finde den Stoff meines ausrangierten Bettbezugs - pink mit Blumen - sogar ganz peppig. Mein Mann bat mich allerdings um ein Exemplar in schlichtem Grau - zum Glück hatte ich noch einen weiteren Stoffrest in dieser Wunschfarbe.
Ein buntes Streublümchenmuster hatte auch die erste Mund-Nasen-Maske, die Martina Haegermann aus der WOCHENBLATT-Geschäftsstelle in Buxtehude anfertigte. Sie hatte sich schon zu Beginn der Corona-Pandemie im Internet auf die Suche nach einem passenden Schnittmuster gemacht. Und die Nachfrage im Freundes- und Bekanntenkreis ist groß: Inzwischen tragen auch WOCHENBLATT-PR-Redaktionsleiterin Nicola Dultz-Klüver und ihre beiden erwachsenen Töchter Josephin und Jessica von Martina Haegermann genähte Masken. "Zirka eine Stunde benötige ich für ein Exemplar", sagt sie, die inzwischen sogar Stoff nachkaufen musste, weil ihre heimischen Vorräte erschöpft waren. "Schließlich ist auch nicht jedes Material geeignet. Denn man muss durch den doppelt genähten Stoff noch gut atmen können."
Auch der Stader WOCHENBLATT-Redaktionsleiter Jörg Dammann war der Meinung: Wenn es schon keine Masken zu kaufen gibt, dann muss eben selbst genäht werden. Wobei er mit "selbst nähen" nicht sich, sondern seine Frau meint. Die war zunächst ganz und gar nicht von der Idee ihres Mannes begeistert, in Eigenanfertigung Community-Masken zu schneidern:
"Da ich einer Generation angehöre, bei der den Jungen in der Schule Werkunterricht erteilt wurde, während bei den Mädchen Handarbeiten auf dem Stundenplan stand, sind für mich Nadel und Faden zwei Gegenstände, mit denen ich absolut nichts anzufangen weiß. Doch auf meine Frage ,Schatz, wann nähst du für uns Masken?' erntete ich zunächst nur böse Blicke meiner Frau.
Nach einigem Murren setzte sich meine Frau an den Computer, sichtete auf Youtube Nähanleitungen, die es dort mittlerweile zuhauf gibt. Irgendwann stellte sie dann die Nähmaschine auf den Küchentisch und verschwand im Keller. Mit einem Karton voll alter Stoffe tauchte sie etwas später wieder auf. Zunächst förderte sie verschiedene Stoffe in Blumendesign zutage.
,Ich kann doch nicht mit einer Blümchenmaske herumlaufen', dachte ich mir so im Stillen. Sagte es aber nicht laut, um meine Frau nicht noch weiter zu verärgern. Zum Glück zog sie dann noch zwei unifarbene Stoffe aus dem Karton: Eine Maske in blau oder schwarz - das geht für mich in Ordnung, die Farben passen zu meinen Oberhemden.
Laut der Youtube-Anleitung sollte das Nähen einer Maske etwa zehn Minuten dauern. ,Warum hat das bei dir jetzt 35 Minuten gedauert', fragte ich meine Frau. Ich hatte den Satz noch nicht beendet, da erhob sie schon drohend die Schere. Für mich war es ratsamer, schnell aus der Küche zu verschwinden.
Mittlerweile läuft die heimische Masken-Produktion geradezu routiniert ab. Meine Frau hat bereits die 20-Minuten-Marke geknackt. Mit jeder Neuanfertigung werden die Modelle ausgereifter. Ich bin stolz auf meine Frau: Sie macht ein tollen Job."
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