Kreis Stade legt Abfall-Bilanz vor
Mehr als 40.000 Tonnen Landkreis-Müll werden verbrannt
Während der Corona-Lockdowns wurde offenbar fleißig aufgeräumt: Das Sperrmüll-Aufkommen im Landkreis Stade ist in den beiden Pandemie-Jahren gestiegen. Stellten die Bürger in den zwei Jahren vor Corona lediglich 4.300 (2018) bzw. 4.700 (2019) Tonnen an sperrigen Abfällen an die Straße, waren es 2020 fast 5.600 Tonnen und 2021 immerhin noch knapp 5.400 Tonnen. Letzteres entspricht einem Anteil von 26 Kilogramm Sperrmüll pro Kopf. In Corona-Zeiten füllte sich auch der Abfalleimer stärker. Jeder Bewohner im Landkreis Stade erzeugte 2020 und 2021 127 bzw. 129 Kilo Hausmüll. In den beiden Jahren zuvor waren es jeweils nur 121 Kilo. Die Zahlen stammen aus der Abfallbilanz für 2021, die die Kreisverwaltung kürzlich vorgelegt hat.
Demnach ist die Menge des Hausmülls kreisweit um zwei Prozent auf 26.500 Tonnen gestiegen. Rechnet man noch den Sperrmüll (5.400 Tonnen) und die Siedlungsabfälle (8.700 Tonnen) hinzu, die Bürger und Gewerbetreibende direkt bei den Abfall-Annahmestellen anliefern, summiert sich die Müll-Menge auf fast 40.600 Tonnen. Dieser Müll wird als sogenannter "Abfall zur Beseitigung" nach Hamburg transportiert, um in der Müllverbrennungsanlage am Rugenberger Damm verfeuert zu werden. Damit produziert jeder der fast 206.000 Landkreis-Bewohner etwa 197 Kilogramm Müll, der nicht verwertet werden kann.
In die Verwertung gehen fast 67.500 Tonnen Abfälle. Der größte Anteil davon sind Bio- und Grünabfälle (33.500 Tonnen bzw. 163 Kilo je Einwohner), gefolgt von den Wertstoffen mit 27.600 Tonnen bzw. 134 Kilo pro Kopf. Die Gruppe der Wertstoffe gliedert sich in zwei Bereiche: Einmal sind das die Verpackungen, die über das Duale System eingesammelt werden (Altpapier, Altglas und Gelbe Säcke), und dann gehören dazu entsorgte Geräte und Materialien. Dieser Abfall umfasst unter anderem Altmetall, Elektroschrott, Textilien und Altholz.
Auffällig aus Sicht des Landkreises ist die um 580 Tonnen auf 15.600 Tonnen gesunkene Altpapiermenge. Gründe hierfür sind vermutlich das verstärkte Homeoffice, die Papierkrise und die Digitalisierung. Der Rückgang wäre vermutlich noch höher ausgefallen, wenn wegen Corona nicht der Online-Versandhandel deutlich zugelegt hätte. So nahm die Menge der Kartonverpackungen zu. 76 Kilo Altpapier (inklusive Pappe und Kartons) pro Kopf entsorgten die Landkreis-Bewohner 2021. Beim Altglas waren es 25 Kilo und bei den Umverpackungen, die in den Gelben Säcken landen, 33 Kilo.
Neben den Abfällen, die verbrannt oder verwertet werden, gibt es noch eine dritte Kategorie: die gefährlichen Abfälle. Dazu zählen Asbest, künstliche Mineralfasern und die Chemikalienreste aus dem Haushalt, die beim Schadstoffmobil abgegeben werden können. Diese Abfälle lassen sich nur aufwändig entsorgen, machen aber auch mit 557 Tonnen nur 0,1 Prozent der Müllmenge im Landkreis aus.
Rechnet man sämtliche Abfallarten zusammen, so ergibt sich eine Gesamtmenge von fast 109.000 Tonnen, die entweder verbrannt, verwertet oder als Sondermüll speziell entsorgt wurden. Pro Landkreis-Bewohner sind dies knapp 529 Kilogramm.
Bürger im Landkreis Harburg erzeugten weniger Hausmüll
Rechnet man sämtliche Abfallarten zusammen, so ergibt sich eine für den Landkreis Stade eine jährliche Gesamtmenge von fast 109.000 Tonnen, die entweder verbrannt, verwertet oder als Sondermüll speziell entsorgt wurden. Pro Landkreis-Bewohner sind dies knapp 529 Kilogramm. Im Landkreis Harburg kamen im Jahr 2021 128.000 Tonnen Abfall zusammen. Aufgrund der höheren Bevölkerungszahl fällt der Pro-Kopf-Anteil mit 498 Kilogramm aber deutlich geringer aus.
Der Hausmüll (37.800 Tonnen) aus dem Landkreis Harburg geht ebenfalls vollständig in die Müllverbrennungsanlage am Rugenberger Damm. Jeder Bürger erzeugte im Schnitt 147 Kilo Hausmüll. Das ist einiges mehr als im Landkreis Stade (129 Kilo pro Kopf). Nahezu identisch in beiden Landkreisen sind die Pro-Kopf-Mengen bei den Bio- und Grünabfällen mit jeweils rund 163 Kilo je Einwohner. Die Bewohner des Landkreises Stade wiederum entsorgten mit 76 Kilo pro Person mehr Altpapier als die Harburger, die auf eine Pro-Kopf-Menge von nur 51 Kilo kamen.
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