Mehr Zeit für sich nehmen
Eltern zwischen 25 und 39 Jahren stellen die Familie vor eigene Bedürfnisse
(sb). In der Region zwischen Elbe und Weser ist laut Gesundheitsreport der gesetzlichen Krankenkasse DAK der Krankenstand im Jahr 2013 leicht gesunken und liegt mit 3,9 Prozent auf gleicher Höhe mit dem Landesdurchschnitt. Der höchste Krankenstand in Niedersachsen wurde mit 4,8 Prozent in Uelzen und in Lüchow-Dannenberg verzeichnet, der niedrigste mit 3,5 Prozent im Landkreis Vechta.
Allerdings veränderten sich im Elbe-Weser-Dreieck im Vergleich zum Vorjahr bei einigen Diagnosen die Ausfalltage. Die deutlichste Steigerung mit 19 Prozent gab es bei den Atemwegserkrankungen wie Erkältungen oder Bronchitis. Die meisten Krankschreibungen erfolgten aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen, die für mehr als jeden fünften Ausfalltag verantwortlich waren. Psychische Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände belegten den dritten Rang. Hier gab es eine Steigerung von neun Prozent. Die Fehltage aufgrund von Verletzungen und Vergiftungen nahmen hingegen um 12,6 Prozent ab.
Die DAK untersuchte in ihrem aktuellen Gesundheitsreport insbesondere die Situation der sogenannten "Rushhour-Generation". Die "Rushhour" bezeichnet die Lebensphase zwischen 25 und 39 Jahren, in der sich vielfältige Anforderungen aus Beruf und Familie ballen. Die Krankenkasse hat dafür den Krankenstand ihrer Mitglieder analysiert und bundesweit mehr als 3.000 Männer und Frauen dieser Altersgruppe repräsentativ befragt. Fazit: Obwohl viele Männer und Frauen in dieser Zeit des Lebens wegen Mehrfachbelastung unter Druck stehen, wirkt sich das kaum auf die Krankschreibungen aus. Sie fallen im Job seltener aus als jüngere Kollegen und sind kürzer krankgeschrieben als die Älteren.
Allerdings ergab die Studie auch, dass erwerbstätige Eltern weniger auf ihre Gesundheit achten. Insbesondere regelmäßiger Sport bleibt auf der Strecke. Berufstätige Eltern in Niedersachsen schlafen auch weniger als ihre kinderlosen Kollegen. Und weit mehr als die Hälfte gibt an, nicht genug Zeit für sich selbst zu haben. Außerdem glaubt fast jede zweite Mutter, dass ohne Kinder die eigene Karriere schon weiter wäre. Bei den Vätern ist es nur jeder sechste.
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