"Nachlassen ist nicht meine Art"
Burkhard Bönnighausen kämpft mit alkoholfreien Cocktails gegen das "Komasaufen"
sb. Himmelpforten. "Nachlassen ist nicht meine Art", sagt Burkhard Bönnighausen (62). Seit über 13 Jahren kämpft der pensionierte Polizist und Vorsitzende des Himmelpfortener Präventionsvereins u.a. gegen das "Komasaufen" bei Jugendlichen. Sein Weg: eine mobile alkoholfreie Cocktailbar namens "Smarter ohne Kater". Mit ihr ist Bönnighausen auf Festen und Veranstaltungen im gesamten Landkreis Stade unterwegs. Auch Abstecher in die Landkreise Rotenburg/Wümme und Harburg hat er schon gemacht.
"Man darf den Alkohol nicht verteufeln", sagt Burkhard Bönnighausen. "Wenn man nur auf seine Probleme hinweist, bleiben die Leute weg." Er setzt deshalb auf einen Mix aus Aufklärung und leckeren Getränken. Die Cocktails - im Angebot sind vier - werden nur aus hochwertigen Fruchtsäften gemixt. Weil diese von der norddeutschen Safterei "Klindworth" kostenlos zur Verfügung gestellt werden, kostet ein Glas nur 1,50 Euro und ist damit preiswerter als ein alkoholhaltiges Getränk.
Neben der mobilen Bar stellt Burkhard Bönnighausen stets eine Infotafel auf. Darauf weist er auf die Gefahren exzessiven Alkoholgenusses hin und nennt Zahlen und Fakten. "Darüber komme ich mit vielen Leuten am Tresen ins Gespräch und kann Denkanstöße zum Thema Alkohol geben", sagt der "Saftmann".
Pro Jahr ist "Smarter ohne Kater" auf 35 bis 40 Veranstaltungen anzutreffen. Bezahlt werden müssen lediglich die Fahrtkosten, den Ausschank erledigt Burkhard Bönnighausen ehrenamtlich. Die Einnahmen aus dem Getränkeverkauf fließen zu 100 Prozent in die Kasse des Himmelpfortener Präventionsvereins. "Das Ehrenamt nimmt viel Zeit in Anspruch, die ich jedoch gern investiere", sagt der Himmelpfortener. "So lange ich es noch gesundheitlich schaffe und Spaß am Mixen habe, mache ich weiter."
Der Präventionsverein Himmelpforten engagiert sich seit seiner Gründung im Jahr 2000 gegen Mobbing, Internetkriminalität, Drogen, sexuelle Gewalt und mehr. "Bei unseren Aktivitäten nehmen wir gern Bezug auf ein aktuelles Ereignis, so erzielen wir eine höhere Resonanz", sagt Burkhard Bönnighausen. Weit über Himmelpfortens Grenze hinaus wurden die beiden Konzerte "Rock gegen Rechts" bekannt, zu denen der Verein in den Jahren 2008 und 2012 einlud. "Das war toll", schwärmt nicht nur der Vorsitzende noch heute. "Eine Wiederholung möchte ich deshalb trotz der intensiven Vorarbeit nicht ausschließen."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.