Stade ist derzeit Pandemie-Hochburg im Landkreis
Neue Schnelltestzentren sollen helfen, Corona-Zahlen in der Hansestadt zu senken

Fachbereichsleiterin Birgit Pergande mit einem Info-Flyer zu den Corona-Schnelltests neben einem Plakat, das in mehreren Sprachen über das richtige Verhalten zum Infektionsschutz informiert | Foto: Hansestadt Stade
  • Fachbereichsleiterin Birgit Pergande mit einem Info-Flyer zu den Corona-Schnelltests neben einem Plakat, das in mehreren Sprachen über das richtige Verhalten zum Infektionsschutz informiert
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jd. Stade. Die Stadt Stade ist nach wie vor "Pandemie-Hochburg". Dort ist die Zahl der aktuellen Corona-Fälle wesentlich höher als in den anderen Kommunen. Obwohl in der Hansestadt nur knapp ein Viertel der Landkreisbevölkerung wohnt, werden von dort derzeit 44 Prozent der aktuellen Corona-Infektionen gemeldet. Wie berichtet, ist die Infektionsrate im Altländer Viertel besonders hoch. Ein Drittel der Stader Infizierten soll dort leben. Es laufen bereits verschiedene Maßnahmen, um das Infektionsgeschehen im "Viertel" einzudämmen. Dazu zählt ein eigenes Testzentrum, das - wie im WOCHENBLATT angekündigt - im Stadtteilhaus "ALVI" eingerichtet wurde.

Getestet wird dort jetzt dienstags und donnerstags von 9 bis 11 Uhr und von 17.15 bis 19.15 Uhr. Ein Termin muss vorher nicht gebucht werden. Vormittags nimmt eine Frau die Tests vor, nachmittags ein Mann. Damit geht die Stadt auf mögliche religiöse bzw. kulturelle Vorbehalte seitens der "Viertel"-Bewohner ein. Man nehme entsprechend Rücksicht, so Birgit Pergande, Fachbereichsleiterin für Soziales.

Vor Ort steht Fachpersonal bereit, dass den Menschen bei Fragen weiterhilft. Dazu Britta Rust von der Abteilung Soziale Hilfen und Integration: "Wenn jemand beispielsweise etwas nicht versteht, erklären wir das gerne mehrfach. Sollten wir einen Übersetzer benötigen, haben wir die Möglichkeit, einen Video-Dolmetscher hinzuzuziehen."

Rust ist mit der Resonanz auf das neue Angebot zufrieden: 15 Bewohner des Altländer Viertels ließen sich gleich am ersten Tag testen, 20 am zweiten Tag. Möglich sind bis zu 50 Tests am Tag. "Die Nachfrage wird im Zuge der Mundpropaganda deutlich zunehmen“, sind sich Pergande und Rust sicher.

Mehr Sicherheit im Alltag

Bereits 7.800 Termine im Stadeum gebucht

Fest etabliert hat sich mittlerweile das Testangebot im Stadeum. Dort ist seit Mitte März das öffentliche Schnelltestzentrum der Stadt Stade in Betrieb. Seit dem Start sind bereits knapp 7.800 Termine gebucht worden. Derzeit sind Buchungen bis Ende Mai möglich. Nach Angaben von Dieter Wilke, dem Koordinator des Testzentrums, lassen sich täglich zwischen 200 und 250 Personen testen. Die Pflicht, in Geschäften und Lokalen jetzt einen negativen Test vorlegen zu müssen, hat die Nachfrage nach einem Schnelltest noch einmal befeuert.

Anfangs musste jeder Testkandidat mindestens eine Viertelstunde in einem speziell eingerichteten Wartebereich des Stadeums ausharren, bis ihm sein Ergebnis in Schriftform ausgehändigt wurde. Mit der Einführung der Test-App "PassGo" hat sich das Warten vor Ort erledigt.

"Mittlerweile nutzt rund die Hälfte der Getesteten 'PassGo'", sagt Wilke. Das beschleunige auch das Anmeldungsprozedere deutlich. Nach dem Test wird das Ergebnis nicht nur in der App angezeigt. Man bekommt es auch als PDF zugemailt. "Einige unserer Kunden fragten nämlich danach", so Wilke. "Diese wollen die App nutzen, gleichzeitig aber auch ein Papier in den Händen halten, weil sie unsicher sind, ob der Befund in der App als Nachweis überall akzeptiert wird." Laut Wilke liegt der Anteil der positiven Befunde unter einem Prozent.

Reinfahren, testen, rausfahren: So läuft der Corona-Schnelltest mit dem Auto

Neues Testzentrum am Rande der Altstadt

Neu hinzugekommen ist in dieser Woche ein weiteres Testzentrum am Rande der Stader Altstadt. Seit Montag wird in dem ehemaligen Restaurant "Fisch und Mee(h)r" an der Einmündung der Salzstraße in die Hansestraße getestet. In dem früheren Fischlokal, das viele auch noch als "Robbys Steakhouse" kennen, organisiert die Stade Marketing und Tourismus Gesellschaft gemeinsam mit weiteren Kooperationspartnern Schnelltests.
Damit ist man auf den Wunsch vieler Geschäftsinhaber aus der Altstadt eingegangen. Diese haben es für wichtig gehalten, dass in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone ein Testangebot geschaffen wird. Geöffnet ist das Testzentrum montags bis samstags von 10.30 bis 14.30 Uhr und von 15.30 bis 19.30 Uhr. Bei hoher Nachfrage werden die Öffnungszeiten zum Wochenende hin kurzfristig bis 20 Uhr erweitert.
Die Schnelltests können ohne vorherige Anmeldung durchgeführt werden. Es wird empfohlen, im Vorfeld einen Termin via "PassGo"-App zu buchen, um Wartezeiten zu vermeiden.
Weitere Infos und Online-Terminbuchung: www.schnelltest-stade.de.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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