Feierstunde am Stader Elch
Patenschaft des Landkreises Stade mit Goldap in die Zukunft führen
Die Kreisgemeinschaft Goldap richtet alljährlich ihr Heimattreffen in Stade aus. Fester Bestandteil dieser Traditionsveranstaltung ist die Feierstunde am Mahnmal beim Elche in den Stader Wallanlagen. Die Patenschaft für die Kreisgemeinschaft hat der Landkreis Stade inne. Anlass genug für Landrat Kai Seefried, eine kleine Ansprache zu halten. „Wir sind stolz auf diese Patenschaft“, sagte Seefried. „Unser gemeinsames Ziel ist es, die Patenschaft in die Zukunft zu führen und junge Menschen für die Geschichte zu sensibilisieren.“
Zeitzeugeninterviews auf Video
Seefried dankte allen, die in den vergangenen sieben Jahrzehnten dazu beigetragen haben, die Patenschaft mit Leben zu füllen. Viel wichtiger als offizielle Urkunden seien die persönlichen Begegnungen. Die Zusammenarbeit mit der Kreisgemeinschaft sei eng, das zeige sich u.a. im Stader Patenschaftsmuseum. Um bei der jungen Generation das Interesse an der Geschichte zu stärken und sie über die Folgen von Krieg und Vertreibung zu informieren, werde der Landkreis gemeinsam mit dem Museum Zeitzeugeninterviews für die Nachwelt auf Filmen festhalten, kündigte der Landrat an. „Wir zeigen damit, was es bedeutet, wenn Menschen ihre Heimat verlieren.“
Reise nach Goldap im kommenden Jahr
Zuvor hatte Kreisvertreter Stephan Grigat von den Aktivitäten der Kreisgemeinschaft Goldap berichtet und an bevorstehenden 80. Jahrestag des Räumungsbefehls für die im ehemaligen Ostpreußen gelegene Stadt Goldap erinnert. Es sei die Aufgabe der Kreisgemeinschaft, das Bewusstsein für die Geschichte wachzuhalten, so Grigat. Für das kommende Jahr ist die Reise einer gemeinsamen Delegation von Landkreis und Hansestadt nach Goldap geplant. Die ursprünglich für dieses Jahr geplante Reise wurde aufgrund der Kommunalwahlen in Goldap zunächst verschoben.
Patenschaft besteht seit 1952
Der Landkreis Stade hat 1952 die Patenschaft für den früheren ostpreußischen Landkreis Goldap übernommen. Dieser bestand von 1818 bis 1945. Viele Menschen aus dem Kreis Goldap fanden nach den Kriegsjahren eine neue Heimat im Landkreis Stade. Mitten in der Stader Innenstadt, am Platz am Sande, standen einst Baracken, in denen die Vertriebenen aus Goldap aufgenommen wurden. Die Stadt Stade übernahm 1964 die Patenschaft für die Stadt Goldap. Das Patenschaftsmuseum „Goldap in Ostpreußen“ zeigt eine umfangreiche Sammlung zur 400-jährigen Geschichte, sowie zum kulturellen und gesellschaftlichen Leben im Kreis Goldap bis 1945. Träger des Museums sind der Landkreis Stade und die Kreisgemeinschaft Goldap.
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