4. Christopher Street Day
Queere Community feierte buntes Fest in Stade
Die Regenbogen-Flagge flatterte am Kreishaus in Stade, während sich bei schönstem Sommerwetter der Platz davor mit Menschen füllte. Dort, mitten in der Stader Innenstadt, fand der vierte Christopher Street Day (CSD) statt. Organisiert wurde das Event vom Verein „Quest – Queeres Stade“. Das diesjährige Motto lautete: „Wir machen Stade bunt.“
„Ihr seid alle ein extrem wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft“, sagte Landrat Kai Seefried in seinem Grußwort an die queere Community, die sich auf dem Platz Am Sande versammelt hatte. Seefried war Schirmherr der Veranstaltung. Der Chef der Kreisverwaltung lobte den Verein „Quest – Queeres Stade“ für sein Engagement. Dies sei im gesamten Elbe-Weser-Raum einzigartig. „Ihr zeigt, dass Vielfalt ganz selbstverständlich dazugehört“, sagt Seefried. Der Christopher Street Day sei aber mehr als eine fröhliche Sommerparty: Die rechtliche Gleichstellung sei das eine, die gesellschaftliche Akzeptanz das andere.
Straftaten gegen queere Personen steigen an
„Toleranz und Akzeptanz steigen – aber auch der Gegenwind“, so der Landrat. Er verwies auf die Polizeistatistik. Demnach ist die Anzahl der polizeilich erfassten Delikte gegen die sexuelle Orientierung in Deutschland in den vergangenen Jahren stark angestiegen. 2001 gab es nur 41 Delikte, 2023 insgesamt 1.499 – davon 288 Gewaltdelikte. Sechs Jahre in Folge ist die Zahl der Straftaten gestiegen. Ausgrenzung und Gewalt dürften in dieser Gesellschaft keinen Platz haben, betont Seefried. Der Christopher Street Day als starkes Zeichen habe daher eine ungebrochen große Bedeutung.
Grundgesetz garantiert respektvollen Umgang
„Ich bin stolz und dankbar, dass wir den Christopher Street Day heute hier in dieser Form feiern können“, sagte Seefried. Er betonte, dass solche Veranstaltungen dank des bundesdeutschen Rechtsstaates möglich seien „Es ist unser Grundgesetz, das mit dem Verweis auf die Würde des Menschen in Artikel 1 den Rahmen vorgibt“, sagt der Landrat. „Damit wird der Respekt gegenüber allen Menschen garantiert.“ So weitreichende Freiheitsrechte wie in Deutschland gebe es längst nicht in allen europäischen Ländern. Und in anderen Teilen der Welt werde die gleichgeschlechtliche Liebe immer noch mit dem Tode bestraft.
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