Reparaturtreffs haben auch eine soziale Funktion
Repair-Cafés im Kreis Stade: Initiativen gegen die Wegwerfmentalität

Vertreter der Repair-Cafés kamen im Sitzungssaal des Stader Kreishauses zusammen | Foto: Daniel Beneke / LK Stade
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Defekte Elektrogeräte müssen nicht immer gleich im Abfall landen. Manchmal kommt auch eine Reparatur in Betracht. Wer sich nicht selbst zutraut, zu Schraubenzieher und Lötkolben zu greifen, kann sich an ein Repair-Café wenden. Von diesen ehrenamtlich betriebenen Reparierstationen gibt es inzwischen mehrere im Landkreis. Vertreter der Initiativen kamen kürzlich zu einem Netzwerktreffen im Kreishaus in Stade zusammen. Eingeladen hatten die Abfallberaterinnen Sabine Kiehl und Gabriele Mahr aus dem Amt für Abfall und Kreislaufwirtschaft.

Die Ehrenamtlichen in den Repair-Cafés würden sich in vielerlei Hinsicht für Nachhaltigkeit einsetzen, so Landrat Kai Seefried. Das sei ein aktiver Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Abfallvermeidung stelle schließlich ein wichtiges Thema dar.

Es geht aber nicht nur darum, der Wegwerfmentalität entgegenzuwirken und defekten Geräten ein neues Leben zu schenken. Der Verbrauch wichtiger Rohstoffe wird gesenkt, knappe Ressourcen werden eingespart. Seefried wies darauf hin, dass die Repair-Cafés noch eine weitere wichtige Funktion erfüllen: Das zwischenmenschliche Miteinander werde gestärkt, der soziale Austausch gefördert. Generationen fänden zusammen. Einige Repair-Cafés seien auch eine Art Stammtisch und kommunikativer Mittelpunkt in den Orten.

In Ahlerstedt gibt es ab sofort ein Repair Café

Bisher sechs Repair-Cafés im Landkreis Stade

In Buxtehude wurde 2015 der erste Reparatur-Treff im Landkreis Stade gegründet. Inzwischen gibt es ähnliche Einrichtungen auch in Stade, Haddorf, Ahlerstedt, Horneburg und Drochtersen. Neugründungen in Hagen, Fredenbeck und Himmelpforten sind in Planung. Das Konzept habe sich bewährt, so der Landrat: "Es funktioniert, es macht Spaß, es ist erfolgreich."

Die Vertreter der Reparaturinitiativen tauschten auf dem Treffen auch Ideen für die zukünftige Zusammenarbeit aus. So könnten sie sich gegenseitig mit Ersatzteilen helfen oder gemeinsame Materiallager einrichten. Angedacht ist auch, dass das Reparaturangebot auf lange Sicht auf andere Gebrauchsgegenstände erweitert wird. Die Ehrenamtlichen aus den Reparatur-Cafés betonten aber auch, dass sie auf keinen Fall dem gewerblichen Handel Konkurrenz machen wollen.

Reparieren statt wegwerfen

Die beiden Abfallberaterinnen nutzten das Netzwerktreffen, um von ihrer Arbeit zu berichten und über ihre öffentlichkeitswirksamen Kampagnen zur Abfallvermeidung zu informieren. So haben sie etwa kürzlich einen Ratgeber zum Thema Elektronikabfall veröffentlicht, in dem auch die Repair-Cafés vorgestellt werden.

Infos: abfall.landkreis-stade.de.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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