Ex-VLG-Schulleiterin meldet sich zu Wort

Schiffertor-Mühle nicht verscherbeln

Anfang März berichtete das WOCHENBLATT über den geplanten Verkauf der denkmalgeschützten Windmühle an der Stader Schiffertorsstraße. Die Stadt möchte die ungewöhnliche Immobilie veräußern, sucht seit Längerem einen Käufer. Der Landkreis, der die Mühle für schulische Zwecke gepachtet hat, zeigt kein Interesse an einem Erwerb.

Der bisherige Nutzer, das Stader Vincent-Lübeck-Gymnasium (VLG), hat bereits signalisiert, sich zurückzuziehen. Das VLG hatte in der Mühle Räumlichkeiten für Schul-AGs eingerichtet. Nun meldet sich die ehemalige VLG-Schulleiterin zu Wort. Elfriede Schöning kritisiert den Umgang der Stadt mit der Windmühle.
"Mir tut es in der Seele weh zu lesen, dass die Schiffertormühle weiterhin verscherbelt werden soll", erklärt Schöning. Bisherige Interessenten hätten ihr Interesse schnell verloren, da der Denkmalschutz eine Bremse darstelle. "Das VLG ist seit über 30 Jahren nicht nur mit den Jugend-forscht-Gruppen dort erfolgreich aktiv, sondern auch andere Projekte finden dort statt", berichtet die ehemalige Schulleiterin. Mehrere Kolleginnen und Kollegen hätten jahrelang Jugendliche zum Forschen angeleitet; viele davon seien beim Jugend-forscht-Wettbewerb erfolgreich gewesen. Inzwischen seien deren Kinder Schülerinnen und Schüler am VLG. "Es wäre mehr als schade, wenn die Mühle zukünftig nicht mehr den Jugendlichen zur Verfügung stünde."

Dass die Mühle wegen der Schulschließung zu Corona-Zeiten auch mal leer gestanden habe, sei nicht verwunderlich. "Nun ist die Schule wieder offen, und der Mühlenbetrieb wurde wieder aufgenommen. Davon haben sich am Tag des Denkmals im letzten Herbst viele Menschen überzeugt", meint Schöning. Sie wünscht sich, dass die Schule die Mühle weiterhin nutzen darf: "Als Gründungsmitglied der Mühlennutzer hoffe ich sehr, dass die jungen Forschenden vom VLG und anderen Schulen weiterhin dort naturwissenschaftliches Arbeiten lernen können."