Pandemie statt Party
Schlagersänger Ulf Vegas aus Stade hatte seit März nur einen Auftritt
jab. Stade. Corona macht es den Menschen in der Eventbranche schwer. Ein Beispiel von vielen sind der Stader Pop- und Party-Schlagersänger Ulf Vegas (53) und seine Lebensgefährtin Anna Nagel (42), die eine Künstlervermittlung leitet. Durch die Pandemie wurden alle Aufträge gestrichen. Der Schlagersänger möchte aber durch seine neue Single "Endlich Wochenende", die am Freitag, 9. Oktober, auf allen Streaming-Plattformen veröffentlicht wird, ein wenig die Stimmung seiner Fans verbessern.
Das Lied sei eigentlich schon im Frühjahr fertig gewesen, doch dann kam Corona, Discos wurden geschlossen, Veranstaltungen untersagt, so Vegas. In der unsicheren Zeit habe er die Veröffentlichung zurückgestellt, da ein Song, in dem es um Party und das Wochenend-Gefühl geht, einfach nicht passte. "Ich hoffe einfach, dass es bald wieder einen Grund zum Feiern gibt", so der Sänger.
Bisher war der Musiker, der nicht nur singt, sondern auch als DJ aller Musikrichtungen auftritt, noch nicht oft in Party-Stimmung. Seit März wurden alle Termine gestrichen - bis auf eine Hochzeit im August, die unter Corona-Bedingungen stattfand. Zwar sei auch das eine Erfahrung gewesen, dennoch wünscht er sich, dass es bald wieder "normal" wird. Denn seit 2014 ist die Musik sein Hauptjob, er tritt u.a. im Megapark auf Mallorca und in Bars in Hamburg auf. Jetzt bleibt sein Terminkalender leer. Auch im kommenden Jahr wird es schwierig. Denn ein Termin zieht meist Folgeaufträge vom Veranstalter selbst oder aber von Besuchern der Veranstaltung nach sich. Auch das falle derzeit weg.
Vegas ist froh, dass er als Selbstständiger noch in anderen Bereichen einen Fuß in der Tür hat und so weiterhin - wenn auch nur ein geringes - Einkommen erwirtschaften kann. Schließlich bleiben die Fixkosten gleich. "Ich weiß, dass es bei anderen wesentlich schlechter aussieht", so Vegas. Vor allem hängen an seinen Auftritten auch andere Jobs, die derzeit nicht bezahlt werden.
Vegas fühlt sich wie viele andere in der Eventbranche von der Politik allein gelassen. Daher nahm er im Juli auch an der Demo zur Rettung der Veranstaltungsbranche teil. "Das hat leider nicht gefruchtet", meint der Musiker. Die Branche werde wohl die letzte sein, die vollständig zurück "ans Netz" dürfe, meint Vegas.
Bis dahin nutzt er die gewonnene Zeit, um die Technik zu kontrollieren und seine Homepage zu überarbeiten. "Dafür hat man sonst nie Zeit und ärgert sich nur darüber." Auch beim Merchandise ist er kreativ geworden: Mund-Nasen-Masken gibt es jetzt mit seinem Schriftzug. In den sozialen Medien versucht er im Gedächtnis seiner Fans zu bleiben. Denn er und seine Partnerin wissen: "In der Musikbranche ist man schnell vergessen, wenn man nicht regelmäßig was liefert."
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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