Schüler im Rausch: Suchtpräventionstag an der Geestlandschule
lt. Fredenbeck. "Cannabis ist harmlos, Suchtkranke sind meistens arbeitslos und lungern herum und es dauert lange, bis man von Alkohol abhängig wird": Diese und viele andere Vorurteile rund um die Themen Glücksspiel, Alkohol und illegale Drogen bauten rund 80 Zehntklässler der Geestlandschule in Fredenbeck in der vergangenen Woche ab.
Beim vom Schul-Beratungsteam organisierten Suchtpräventionstag durchliefen die Jugendlichen insgesamt 14 Stationen und wurden dabei von drei Mitarbeiterinnen des Vereins für Sozialmedizin Stade begleitet.
"Wir halten keine Vorträge, sondern wollen, dass die Schüler selbst zu wichtigen Erkenntnissen über Sucht und Drogen kommen", sagt Almuth Diekhöner vom Verein. Ziel sei, die Jugendlichen durch die Phase des Ausprobierens zu begleiten und aufzuklären, ohne den Zeigefinger zu erheben.
Überrascht seien viele darüber, dass man durch regelmäßigen Drogenkonsum impotent werden oder schwere Psychosen sowie Gedächtnisprobleme entwickeln könne. Insbesondere die Gefahr von Cannabis werde häufig - auch von den Eltern - unterschätzt, so Diekhöner. Das liege u.a. auch daran, dass der THC-Gehalt in den Pflanzen inzwischen deutlich höher sei als noch vor zehn oder 15 Jahren.
Es sei auch wichtig, den jungen Leuten immer wieder vor Augen zu führen, wie stark die Reaktion und das Sichtfeld beeinträchtigt seien, wenn man Alkohol oder Drogen konsumiert hat. Zu diesem Zweck hatte das Team vom Verein für Sozialmedizin drei verschiedene Rauschbrillen dabei, die den Zustand mit 0,8 und 1,3 Promille Alkohol sowie unter dem Einfluss illegaler Drogen simulieren.
"Dass die Brillen der Realität recht nahe kommen, haben uns einige unserer Klienten bestätigt", sagt Almuth Diekhöner.
Kein Wunder, dass die Brillen heiß begehrt bei den Jugendlichen sind. Sobald die Brille aufgesetzt ist wird aber schnell klar: Wer unter Alkohol- und Drogeneinfluss steht, hat Probleme, Fahrradschlösser zu öffnen, Bälle zu fangen oder Bauklotz-Türme zu bauen - und macht sich oft eher zum Affen als cool zu sein.
Redakteur:Lena Stehr |
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