Sprachschüler machen Station beim WOCHENBLATT
So bleiben Vokabeln auch haften
lt. Stade. Praxis statt Theorie - unter diesem Motto machte Silke Ravok-Pfeiffer, Lehrerin an der BBS III, jüngst mit einigen Schülern der Sprachförderklasse mit dem Schwerpunkt Alphabetisierung einen besonderen Rundgang durch Stade.
Die 16- bis 22-Jährigen, die aus Georgien, Syrien, dem Sudan, dem Irak sowie aus Eritrea und Bulgarien stammen, sollten alles fotografieren, was ihnen "komisch" oder "besonders" vorkam - darunter u.a. auch die WOCHENBLATT-Geschäftsstelle.
Das Konzept eines kostenfreien Anzeigenblattes mit vielen spannenden Geschichten aus der Region war vielen Schülern neu. Auch einen Jahrmarkt, Sonnenstudios oder ein Museumsschiff hatten die jungen Leute noch nie gesehen.
Ziel des Rundgangs war es, mit offenen Augen die neue Heimat zu erkunden und anhand der Fotos später im Unterricht ins Gespräch zu kommen, um die deutsche Sprache noch besser zu lernen. "Ein gelesenes Wort auf Papier ist schnell vergessen, aber die Vokabel zu einem Ort, an dem man war und an dem man gelacht oder gestaunt hat, bleibt eher haften", sagt Silke Ravok-Pfeiffer.
In der Sprachförderklasse mit dem Schwerpunkt Alphabetisierung sind seit Beginn des Schuljahres im August 2018 aktuell insgesamt fünf Schülerinnen aus Georgien, Syrien, dem Sudan und Irak und sechs Schüler aus Eritrea, Syrien und Bulgarien, berichtet Klassenlehrerin Dorothea Grüttner. Die Aufenthaltsdauer der Schüler in Deutschland ist unterschiedlich lang - manche leben erst seit einigen Wochen hier, andere bereits seit zwanzig Monaten. Bis auf zwei Schülerinnen haben alle ein Bleiberecht.
Alle Schüler hätten im Laufe des Schuljahrs gute Fortschritte gemacht, bewegten sich im Rahmen des Sprachniveaus A1 und hätten sich für ein weiteres Schuljahr an der BBS III entschieden. Außer in Deutsch werden die Schüler auch in Hauswirtschaft (Theorie und Praxis) unterrichtet und haben die Möglichkeit, am Schwimmunterricht teilzunehmen.
Redakteur:Lena Stehr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.