Nach Anklage im Schlachthofskandal
"Soko Tierschutz": Düdenbüttel endet wie Bad Iburg
"Die Beschuldigten im Fall Düdenbüttel können schon die Sektkorken knallen lassen", sagt Friedrich Mülln, Sprecher von "Soko Tierschutz". Nach drei Jahren wurde Anklage gegen die Verantwortlichen für den Schlachthof-Skandal in Düdenbüttel erhoben. Der kam erst durch Undercover-Recherchen der "Soko" ans Tageslicht. Kranke Rinder wurden per Seilwinde auf Viehtransporter gezerrt, Fleisch von Tieren, das nicht vom Veterinäramt kontrolliert worden war, kam in den Handel. Verstöße gegen Tierschutzrecht und gewerblichen Betrug wirft die zuständige Staatsanwaltschaft Oldenburg zwei Beschuldigten aus Düdenbüttel vor.
Dass Tierschützer Friedrich Mülln nicht an eine tatsächliche Bestrafung glaubt, hat mit dem jüngsten Urteil im Schlachthof-Skandal Bad Iburg zu tun. Drei Angeklagte wurden - wie Mülln es sagt - "zu lächerlichen Strafen verurteilt": drei Mal Bewährung und eine Geldbuße von etwas mehr als 6.000 Euro. Dabei sei das Material, mit dem die "Soko Tierschutz" den Bad Iburger Fall dokumentiert hat, noch weitaus umfangreicher gewesen als die Fotos und Videos aus Düdenbüttel.
Vor dem Stader Amtsgericht wird Düdenbüttel verhandelt. Dass mehr dabei herauskommt als in Bad Iburg, glaubt der Tierschützer nicht. "Es war der Staatsanwalt, der diese Strafe gefordert hat", sagt Friedrich Mülln. Mit der Ermittlungsbehörde in Oldenburg ist er schon mehrfach scharf ins Gericht gegangen. So auch dieses Mal: Es sei keinerlei eigene Recherche oder Beweissicherung geleistet worden. "Die "Soko" erwägt, gegen den verantwortlichen Staatsanwalt juristisch vorzugehen", sagt Friedrich Mülln. Düdenbüttel werde enden wie Bad Iburg. "Es gibt auf diesem Feld offenbar keine Gerechtigkeit."
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