Souverän im Angesicht der Tragödien

Feuerwehr-Pressesprecher Stefan Braun (55) | Foto: tp
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Stefan Braun ist Feuerwehr-Pressesprecher mit Leib und Seele / Schon 4.200 Einsätze geleistet

tp. Stade. Evakuierung eines Seniorenheimes bei Rauchalarm? Giftgasaustritt in einem Chemiewerk? Fast immer ist Vollblut-Feuerwehrmann Stefan Braun (55) zur Stelle und berichtet blitzschnell in Schrift und Bild von dem Ereignis. Der Mann mit dem gehörigen Schuss Löschwasser in den Adern ist seit knapp zwei Jahrzehnten als Pressesprecher der Freiwilligen und Werksfeuerwehren im Landkreis Stade im Einsatz.

Am Ort des Geschehens ist er Ansprechpartner für Medien von der Lokalzeitung bis zum Boulevardfernsehen. "Ich lege Wert darauf, die Öffentlichkeit ordentlich, schnell und souverän zu informieren", sagt Stefan Braun. Das fällt ihm angesichts menschlicher Tragödien, die sich am Unglücksort abspielen, nicht immer leicht: Vor einigen Jahren etwa kamen bei einem Wohnungsbrand in Harsefeld Großeltern mit ihren beiden Enkeln ums Leben. Bis zum Ende der Spurensicherung mussten die toten Kinder in ihrem Zimmer im ersten Stock des Hauses bleiben. Währenddessen stieg ein hartnäckiger Reporter auf einen Baum im Nachbargarten, um ein Foto von den verstorbenen Geschwistern zu machen. Die Polizei hielt ihn im letzten Moment davon ab.

Das anspruchsvolle Ehrenamt fordert dem verheirateten Vater einer erwachsenen Tochter große zeitliche Opfer ab. Besonders in den ersten Monaten des Jahres, wenn die Feuerwehren im Kreisgebiet ihre Hauptversammlungen abhalten, ist Stefan Brauns Terminkalender randvoll. "Von Januar bis März habe ich kaum ein freies Wochenende", sagt der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann, der heute als Redakteur beim "Täglichen Hamburger Hafenbericht" tätig ist.

Stefan Braun, der an seinem 17. Geburtstag in die Stader Feuerwehr eintrat, packt bei Einsätzen noch immer gerne mit an. Für die Stader Stadtfeuerwehr hat er schon 4.200 Einsätze geleistet. Er ist ausgebildeter Gruppenführer und Hauptlöschmeister. Meistens nimmt er im ersten im Wagen Platz, der zum Notfall ausrückt: Braun wohnt mit seiner Ehefrau Angela (50) direkt über der Stader Hauptfeuerwache an der Hansestraße.

Auch in den privaten vier Wänden dreht sich bei Stefan Braun alles um das Thema Blaulicht: Der Sammler hat einen Raum voller Feuerwehrhelme, auf Regalen reihen sich inzwischen rund 300 Schutzkappen aus aller Welt. Das wertvollste Stück ist Uniformhelm aus der TV-Serie "Chicago-Fire". Die Kopfbedeckung zieren die Original-Autogramme aller Hauptdarsteller.

• Wer Stefan Braun "in Action" sehen will, kommt zur großen öffentlichen Feuerwehr-Übung am Donnerstag nach Pfingsten, 28. Mai. Gegen 19 Uhr zeigt die Feuerwehr der breiten Öffentlichkeit ihr Können. Schauplatz ist die Grundschule am Burggraben.

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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