Sechs Fahrzeuge und Hilfsgüter für 50.000 Euro
Spenden aus Stade an Ukrainer übergeben
Die Hilfsgüter für die Ukraine sind abgeliefert und die freiwilligen Helfer sind wohlbehalten wieder zurück in Stade: 30 Angehörige der Feuerwehr und anderer Hilfsorganisationen aus dem Landkreis Stade haben sechs Fahrzeuge und etliche Tonnen Sachspenden an die polnisch-ukrainische Grenze gebracht. Damit ging kurz vor Weihnachten ein dritter Stader Hilfstransport für die Opfer des Krieges in der Ukraine über die Bühne.
Die Rückfahrt wurde durch das schlechte Wetter behindert. Schnee und Eisregen sorgten für Verzögerungen. Der Konvoi musste zwischendurch immer wieder stoppen, um die Fahrzeuge zu enteisen. Mitten in der Nacht traf das Team um Einsatzleiter Wilfried Sprekels, dem Chef der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle, in Stade ein. "Ich bin unseren Einsatzkräften außerordentlich dankbar, dass sie sich wenige Tage vor Weihnachten kurzfristig zu dieser Tour bereiterklärt haben. Sie sind wahre Helden", sagt Landrat Kai Seefried.
In der ostpolnischen Stadt Przemyśl warteten bereits ukrainische Einsatzkräfte, die eigens zu diesem Zweck die Grenze übertreten durften. Sie nahmen die gespendeten Fahrzeuge in Empfang, mit vereinten Kräften wurden die Hilfsgüter in einen bereitstehenden ukrainischen Lastwagen verladen. Begleitet wurde auch diese Hilfsaktion durch den ukrainischen Geschäftsmann Grischa Kaflowskij, der vor dem Krieg nach Kehdingen geflohen ist. Zusammen mit seinen Landsleuten bringt er die Spenden aus dem Landkreis Stade jetzt in die Ukraine.
In einer bewegenden Ansprache bedankte sich Initiator Kaflowskij bei den Einsatzkräften aus dem Landkreis Stade. Die Hilfsmission sei wahre Völkerverständigung: "Nur gemeinsam sind wir stark." Er überreichte ihnen als Zeichen des Dankes Bilder, die Kinder gefallener ukrainischer Soldaten gemalt haben. Kaflowskij freut sich auf ein Wiedersehen mit den Freiwilligen im neuen Jahr. Nach dem Ende des Krieges möchte er sie in die Ukraine einladen: "Dann zeige ich euch meine Heimat."
Wenige Tage zuvor hatte Seefried als Schirmherr den 13 Fahrzeuge umfassenden Konvoi zusammen mit der Generalkonsulin der Ukraine in Hamburg, Dr. Iryna Tybinka, verabschiedet. Nicht einmal drei Wochen waren vergangen, nachdem der Landrat mit Vertretern von Feuerwehr, DRK, Johanniter-Unfallhilfe, DLRG und Malteser-Hilfsdienst einen Spendenaufruf gestartet hatte. Der Gouverneur der Region Chmelnyzkyj hatte um Unterstützung gebeten – für Krankenhäuser und Kinderheime in der Industriestadt im Südwesten der Ukraine.
Die Resonanz war überwältigend. Sechs Fahrzeuge gingen auf die Reise: ein von Privatleuten gespendeter Kombi, je ein Krankentransportwagen vom DRK und von den Johannitern, ein Sanitäts-Gerätewagen von den Johannitern und je ein Löschfahrzeug der Feuerwehren aus Borstel und Grünendeich. Hinzu kamen rund 50.000 Euro an Spenden. Mit dem Geld wurden neben medizinischem Equipment Generatoren, Zelte und Schlafsäcke beschafft.
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