Wenig genutzte Anlagen sollen aufgegeben werden
Spielplätze in Stade: Künftig mehr Qualität statt Quantität
jd. Stade. Klasse statt Masse: Unter dieses Motto könnten die Pläne für die Stader Spielplätze gestellt werden. Bereits seit Jahren gibt es Überlegungen, die Spielplatzlandschaft in der Hansestadt umzugestalten. Dabei sollen kleinere und mit nur wenigen Spielgeräten ausgestattete Anlagen, die zudem noch kaum genutzt werden, aufgegeben und die verbleibenden Plätze attraktiver gestaltet werden. Eine verwaltungsinterne Arbeitsgruppe hatte sich des Themas angenommen und sollte konzeptionelle Ideen erarbeiten. Eine "Streichliste" wurde der Politik allerdings nie vorgelegt - genauso wenig wie ein seinerzeit angekündigtes Spielplatzkonzept. Die Arbeitsgruppe ist inzwischen aufgelöst, das Thema Spielplätze liegt jetzt bei der Abteilung Planung und Umwelt. Damit befinden sich Planung und Unterhaltung der Spielplätze in einer Hand.
"Zunächst wurde eine allgemeine Bestandsaufnahme vorgenommen", berichtet Abteilungsleiter Jens Bossen. Es wurde u.a. geschaut, in welchem Zustand die rund 90 städtischen Spielplätze sind und wie stark sie genutzt werden. Sehr gut besuchte Spielanlagen würden sich beispielsweise auf der Erleninsel, an der Elbstraße in Bützfleth und im Hohenwedeler Wald befinden.
Blickt man auf den Zustand der Plätze, so ist das Bild sehr uneinheitlich: Neben geradezu mustergültigen Spielplätzen wie dem auf der Erleninsel mit seinen neuwertigen Spielgeräten gibt es Plätze, bei denen Schaukel, Rutsche und Co. in die Jahre gekommen sind oder veraltete Geräte so gut wie keinen Spielwert aufweisen. Ein weiteres Problem sei der Vandalismus, so Bossen.
Anders als ursprünglich vorgesehen, wird das Thema Spielplätze wahrscheinlich nicht mehr im Rahmen eines einheitlichen Konzeptes angegangen. Bossen und sein Team halten es für sinnvoller, lieber kleinteilig vorzugehen und schrittweise die einzelnen Stadtteile und Wohnquartiere zu betrachten.
Begonnen wurde mit den Ortschaften: Wiepenkathen und Haddorf hat man bereits unter die Lupe genommen, als Nächstes kommt Bützfleth an die Reihe und in Hagen hat sich bereits die Politik mit Ideen eingebracht. "Wenn die Ortschaften abgearbeitet sind, schauen wir uns den Kernort quartiersweise an", sagt Bossen. Ziel sei es, dass jedes Wohnquartier am Ende über ein attraktives Spielplatzangebot verfügt.
Zwar könne man nicht in jedem Viertel einen solchen "Premium-Spielplatz" wie auf der Erleninsel einrichten, doch es sollte schon das Prinzip "Qualität statt Quantität" gelten, so Bossen. Als Beispiel nennt er Wiepenkathen: Dort könnten an der Lindenstraße drei bestehende Spielplätze zu einem Großspielplatz verknüpft und das Angebot an Spielgeräten so aufgewertet werden, dass für jede Altersgruppe etwas dabei ist. So könnten in Wiepenkathen von elf vorhandenen Spielplätzen vier aufgegeben werden.
Und was soll mit den Spielplätzen geschehen, die nicht mehr benötigt werden? Als Nachnutzung kommt laut Bossen neben einer Bebauung Blühwiesen oder sogenannte Pocket Parks in Frage. Diese Miniaturparks im Westentaschenformat bieten viel Grün auf kleinstem Raum und bilden gerade in städtischem Umfeld einen Kontrast zum Einerlei der Häuserfronten.
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