Spritzen sicher in der Restmülltonne entsorgen

Dr. Jürgen Pohl zeigt, wie Kanülen und Spritzen in der Arztpraxis fachgerecht entsorgt werden
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lt. Landkreis. Viele Menschen haben Angst vor Spritzen. Doch noch unangenehmer ist die Vorstellung, sich an einer bereits benutzten Nadel zu stechen. Dieser Gefahr sehen sich viele Müllwerker ausgesetzt, da die Zahl der Fälle steigt, bei denen Spritzen und Kanülen in Gelben Säcken entsorgt werden (das WOCHENBLATT berichtete).
Landarzt Dr. Jürgen Pohl aus Mulsum erklärt, warum es so gefährlich und unverantwortlich ist, medizinischen Abfall sorglos wegzuwerfen, und wie es richtig geht:
"Infektionen wie Hepatitis B und C können bereits durch kleinste Mengen Blut übertragen werden und viele Menschen wissen oftmals gar nicht, dass sie betroffen sind", so Pohl. In der Gemeinschaftspraxis, in der er tätig ist, werden für gebrauchte Spritzen und Kanülen deshalb ausschließlich spezielle Entsorgungsbehälter aus festem Kunststoff verwendet. Die Mediboxen, die sich jeder auch online für ca. zwei bis drei Euro bestellen kann, sind wiederverschließbar und wandern - wenn sie voll sind - in die Hausmülltonne.
"Gebrauchte Spritzen in Gelben Säcken zu entsorgen ist absolut fahrlässig", sagt Pohl. Nicht nur die Müllwerker, sondern auch spielende Kinder könnten sich leicht verletzen und Schaden nehmen, wenn sie in die dünnen Säcke greifen.
Auch das Entsorgungsunternehmen Karl Meyer AG appelliert an alle Bürger, Spritzen nur in stichsicheren Verpackungen in die Hausmülltonne zu werfen, aber niemals lose oder gar im Gelben Sack zu entsorgen.
Für gewerbliche Kunden stellt das Unternehmen spezielle Behälter zur Verfügung, berichtet Sprecher Lars Koch auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Privatpersonen werde empfohlen, sich entsprechende Behälter aus der Apotheke zu besorgen.
Übrigens: Wenn die Spritzen noch befüllt sind, sollten diese als Sonderabfall an den entsprechenden Annahmestellen entsorgt werden, so Lars Koch. Medikamente dürfen über die Hausmülltonne entsorgt werden.
• Infos zur Sonderabfallentsorgung gibt es unter www.landkreis-stade.de, Stichwort: Sonderabfallentsorgung.

Redakteur:

Lena Stehr

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