540.000 Euro wurden nicht benötigt
Stade muss Stadeum deutlich weniger bezuschussen als erwartet
Besonders die Kulturbranche hat unter Corona sehr gelitten. Zwangs-Schließungen und Abstandsregelungen machten Theatern, Konzerthallen und anderen Einrichtungen das Leben schwer. Veranstaltungen mussten verschoben oder ganz abgesagt werden und weniger Publikum bedeutete auch weniger Einnahmen. Auch das Stadeum litt erheblich unter der Pandemie: Auf der einen Seite musste erheblicher Aufwand betrieben werden, um die Spielpläne neu zu organisieren, auf der anderen Seite fehlten die erhofften Eintrittsgelder. Dennoch fiel das Defizit deutlich geringer als erwartet. Das geht aus dem Jahresergebnis für 2021 hervor, das (Noch-)Stadeum-Intendantin Silvia Stolz kürzlich vorgelegt hat.
So musste der Zuschuss, den die Hansestadt dem Stadeum für das Geschäftsjahr 2021 bereitgestellt hat, nur zu knapp zwei Dritteln in Anspruch genommen werden. Von den zur Verfügung gestellten 1,4 Millionen Euro blieben 540.000 Euro übrig - trotz erschwerter Pandemie-Bedingungen. Bereits 2020 wurde eine ähnlich hohe Summe nicht abgerufen. Außerdem konnte das Stadeum auf fast 440.000 Euro verzichten, die die Politik im Rahmen eines Nachtragshaushaltes zur Milderung der Pandemie-Folgen bewilligt hatte.
Dass weniger städtische Gelder benötigt wurden, lag u.a. daran, dass das Stadeum die Möglichkeit genutzt hat, Kurzarbeit zu beantragen. Außerdem wurden freie Stellen zunächst nicht besetzt und Fördermittel vom Bund akquiriert. Aus diesen Fördertöpfen - es waren vor allem das Programm "Neustart Kultur - Theater in Bewegung" sowie der Sonderfonds für kulturelle Veranstaltungen - bezog die Stader Kultureinrichtung ca. 570.000 Euro.
Damit wurden in beiden Pandemie-Jahren trotz der erschwerten Bedingungen weniger städtische Mittel benötigt als noch im Jahr 2019: Damals betrug der stätische Zuschuss 1,26 Millionen Euro. Während an anderen Orten wegen Corona hohe Defizite von Kultureinrichtungen aus den kommunalen Haushalten ausgeglichen werden mussten, blieb die Hansestadt Stade davon verschont.
Die genannten Zahlen beziehen sich allerdings nur auf die Zuschüsse, die das Stadeum direkt für das "kulturelle Bespielen" des Hauses von der Stadt erhält. Zusätzlich ist bei der Gebäudewirtschaft als Vermieter des Stadeums ein jährlich gleichbleibender Zuschuss der Hansestadt in Höhe von 1,2 Millionen Euro für Abschreibungen, Instandhaltung, Investitionen und Ähnliches eingeplant. Nach der Pandemie ist es nun die Inflation mit den gestiegenen Energiekosten, die es dem Stadeum schwer machen wird, so wirtschaftlich zu arbeiten, dass der Zuschussbedarf gering bleibt.
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