Nichts los auf dem Hamburger Flughafen
Stader Fotograf nutzte Corona-Flaute, um Luftbilder von Fuhlsbüttel zu schießen
jd. Stade. In den vergangenen Wochen hat der Stader Fotograf Martin Elsen die WOCHENBLATT-Leser mit tollen Luftbildern begeistert. Vor Kurzem durfte er erstmals seit Beginn der Pandemie wieder mit dem Flieger abheben, um Aufnahmen aus luftiger Höhe zu knipsen. Dabei bescherte ihm die Corona-Krise ungeahnte Möglichkeiten: Aufgrund des weitgehenden Stillstands im Luftverkehr bot sich ihm die Chance, den Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel direkt zu überfliegen und Fotos zu machen.
"Auf dem Flughafen herrscht gähnende Leere", berichtet Elsen. Sonst seien an den Terminals reihenweise Flugzeuge angedockt. "Jetzt ist dort so gut wie gar nichts los." Elsen sichtete auch fünf Maschinen, die in einem Bereich des Flughafens in einer Art Warteschlange befanden. "Die Flugzeuge warteten aber nicht vor der Rollbahn auf die Starterlaubnis, sondern waren dort wohl abgestellt, um bei der Wartung an die Reihe zu kommen", vermutet der Stader Fotograf.
Elsens Pilot ist mehrfach über Fuhlbüttel gekreist und auch über die Landebahn geflogen, bis ein paar gute Motive im Kasten waren. "Diese Gelegenheit bekam ich natürlich nur wegen der Corona-Flaute", sagt Elsen. Sonst sei es oft gar nicht möglich, mit einer kleinen Maschine in die Hamburger Flugkontrollzone einzufliegen. "Wenn die Fluglotsen im Tower ausgelastet sind, erhalten wir nur eine Bandansage, dass für Privatflugzeuge der Hamburger Luftraum derzeit tabu ist."
Wegen Corona ist nun alles anders: In Fuhlsbüttel starten und landen derzeit pro Tag nur noch rund 20 Maschinen. Werden sonst im Durchschnitt jeden Tag fast 50.000 Passagiere abgefertigt, sind es höchstens 400. Das macht nicht einmal einen Prozent der üblichen Fluggastzahlen aus.
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