23 Stunden für eine Strecke
Stader Hilfskonvoi für die Ukraine: Hilfsgüter wurden übergeben
Der Hilfskonvoi des Landkreis Stade für die Ukraine hat seine Fracht abgeliefert: 20 Ehrenamtliche aus Feuerwehren und Hilfsorganisationen brachten fünf Fahrzeuge und etliche Tonnen Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze. Während die Stader Retter die Heimreise antraten, kümmerten sich ihre ukrainischen Partner um den Weitertransport in das kriegsgebeutelte Land.
Nach 23 Stunden Fahrt erreichten die Freiwilligen unter der Leitung von Wilfried Sprekels den Grenzort Radymno. 1.200 Kilometer legte die elf Fahrzeuge umfassende Blaulicht-Kolonne zurück. Nach dem Start in Stade mussten sie hinter der deutsch-polnischen Grenze in Swiecko beim Zollamt Formalitäten erledigen, was zwei Stunden in Anspruch nahm. Besonders die letzten Stunden der Fahrt bei Dunkelheit forderten die Einsatzkräfte heraus, regelmäßige Fahrerwechsel und Pausen waren notwendig.
Empfang in Radymno
Um 4.30 Uhr morgens rollten die Fahrzeuge auf den Parkplatz eines Hotels in Radymno, wo sie von dem ukrainischen Ehepaar Liliya und Rostyslav Makukh empfangen wurden. Nach einem kleinen Imbiss konnten die Freiwilligen einige Stunden schlafen. Beim Frühstück dankte Rostyslav Makukh den Helfern für ihre Unterstützung: „Unser Land erlebt weiterhin schwierige Zeiten, unsere Bevölkerung ist wirklich in Not.“ Sein Hilfsfonds „Nova Krajina“ werde sicherstellen, dass die Hilfsgüter dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Auf dem Hotel-Parkplatz wurden die Hilfsgüter aus den zwei Lastwagen auf einen großen Sattelzug umgeladen, den die Makukhs aus Lviv mitgebracht hatten. Bei Temperaturen um die 30 Grad war dies ein schweißtreibendes Unterfangen. Die gespendeten Fahrzeuge wurden von ukrainischen Fahrern übernommen.
Unterstützung an der Grenze
Die Stader Einsatzkräfte begleiteten ihre ukrainischen Partner zum Grenzübergang Korczowa, wo die Grenzpolizisten beeindruckt von der Blaulicht-Kolonne aus Deutschland waren. Dank Sprekels' Verhandlungsgeschick wurden die gespendeten Fahrzeuge unverzüglich abgefertigt. „Hätten sich die ukrainischen Partner in der langen Schlange einreihen müssen, wären sie wahrscheinlich erst am nächsten Tag an der Reihe gewesen“, sagte Sprekels. Auch der Sattelzug des Hilfsfonds wurde mit der lebenswichtigen Fracht vorgezogen.
Rückkehr nach Stade
Nach einem gemeinsamen Abendessen im Hotelrestaurant traten die Helfer am nächsten Morgen um 5 Uhr die Heimreise an. Die erfolgreiche Übergabe der Hilfsgüter und die dankbaren Worte ihrer ukrainischen Partner werden den Einsatzkräften noch lange in Erinnerung bleiben.
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