SERIE "DIE FRAGEN-STAFFEL", TEIL 11
Stader Landfrauen-Kreisvorsitzende: "Wir mischen uns ein."

Die Staderin Adelheid Balthasar ist seit einem Jahr Vorsitzende des Kreislandfrauenverbandes Stade | Foto: A.B.
  • Die Staderin Adelheid Balthasar ist seit einem Jahr Vorsitzende des Kreislandfrauenverbandes Stade
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Seit einigen Wochen läuft im WOCHENBLATT die "Fragen-Staffel". In dieser Serie werden nach einigen Lokalpolitikern jetzt Akteure aus dem gesellschaftlichen Leben Stades befragt. Unter dem Motto "Ich hätte mal drei Fragen" werden engagierte Ehren- und Hauptamtliche aus Vereinen, Initiativen oder Einrichtungen vorgestellt.

Dabei bleibt es bei dem bewährten Konzept. Es werden immer drei Fragen gestellt. Derjenige, der gerade geantwortet hat, reicht den Staffelstab an die von ihm nominierte Person weiter und formuliert dafür drei Fragen. Es gilt folgende Spielregel: Der oder die Befragte darf nicht aus der eigenen Organisation kommen.

Die drei Fragen stellt Gerd Becker vom Team der "MS Greundiek". Beantwortet werden die Fragen von Adelheid Balthasar, der Vorsitzenden des Kreislandfrauenverbandes Stade.

Lesen Sie hier alle Artikel aus der Serie "Fragen-Staffel"

Gerd Becker: Was unterscheidet Landfrauen im Kreis Stade von heute von Landfrauen vor 75 Jahren?

Adelheid Balthasar: Die ersten Vereine wurden von Bäuerinnen gegründet. Damals ging es vorwiegend um land- und hauswirtschaftliche Themen. Landfrauen haben sich auch um die Gründung der sogenannten Kalthausgemeinschaften gekümmert - in einer Zeit, in der es noch keine Gefriertruhe in jedem Haushalt gab. Dazu kamen kleinere Ausflüge in der Region. Der Austausch von Frauen untereinander war und ist bis heute wichtig.
Heute sind wir ein sehr großes Netzwerk. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft und die Veränderung in den Dörfern haben die Landfrauenvereine für alle Frauen geöffnet. Aus der Landwirtschaft kommen heute nur noch zehn Prozent der Mitglieder. Viele Frauen sind berufstätig, haben eine gute Ausbildung und wollen finanziell unabhängig sein, vor allem auch im Ruhestand.
Heute haben wir im Kreis Stade zehn Ortsvereine mit 5.700 Mitgliedern. Wir sind stolz, dass wir der größte Kreisverband in Deutschland und viele junge Frauen in unseren Reihen haben.

Die digitalen Angebote bleiben erhalten

Gerd Becker: Was ist der Schwerpunkt der Arbeit bei den Landfrauen?

Adelheid Balthasar: Der Einsatz für die Frauen und Familien im ländlichen Raum. Wir mischen uns ein und vor allem mischen wir mit. Wir sind politisch unabhängig, aber politisch interessiert. Schwerpunkte liegen im sozialen Engagement, in der Fort- und Weiterbildung, Bildungsreisen und Spaß am Leben in dieser großen Gemeinschaft.
Wir arbeiten mit vielen anderen Organisationen zusammen, so unterstützen wir beispielsweise die Anti-Prostitutions-Kampagne „ RotlichtAus?!“
Mit unserer Masken-Nähaktion konnten wir zu Anfang der Pandemie viel Gutes tun. Wir befassen uns mit Umweltthemen, Nachhaltigkeit, Ernährungsfragen, Gesundheit und gesellschaftspolitischen Themen wie aktuell dem Dreijahresthema „Demokratie meint dich!“ Wir haben das Projekt "Kochen mit Kindern" laufen und neu ist jetzt das Gärtnern für Kinder.
Besonders am Herzen liegt uns die Bildung. Wir bieten hier ein vielfältiges Programm. In Seminaren zur Persönlichkeitsentwicklung und Rhetorik machen wir Frauen fit fürs Ehrenamt.

Er hat eine tolle Mannschaft: Gerd Becker von der "MS Greundiek"

Gerd Becker: Was liegt Ihnen als Vorsitzende am Herzen?

Adelheid Balthasar: In erster Linie die Mitglieder, diese große Gemeinschaft, das generationenübergreifende Miteinander der Landfrauen. Sich für die Gesellschaft und für Themen, die uns Frauen im ländlichen Raum bewegen, einzusetzen, ist mir wichtig. Die Ungerechtigkeit bei der Bezahlung gerade in den sozialen Berufen, die überwiegend von Frauen ausgeübt werden, ist mir ein Dorn im Auge.
Aber auch hier vor Ort ist es mir wichtig, dass die Landfrauen sich positionieren und einsetzen. Das fängt bei der Schülerbeförderung an, geht über die Versorgung mit gutem Internet bis zur ärztlichen Versorgung auf dem Land. Daher unterstützen wir Projekte wie jüngst die Kinderklinik in Stade genauso wie die Hospizarbeit.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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