Mit dem Auto durch die Wüste
Stader nehmen an Rallye durch Europa und Afrika teil
jab. Stade. Tagelang durch die Wüste und dabei ganz auf sich gestellt, direkt am Meer entlang oder einfach über Schotterpisten: So sieht die Charity-Rallye "Dresden Dakar Banjul" aus. Die Stader Inga und Jörg Oberscheven (34 und 38) wollen in diesem Jahr das erste Mal an der mehr als 7.000 Kilometer langen Tour, die u.a. durch die westafrikanischen Länder Senegal und Gambia verläuft, teilnehmen. Das Paar will auf diese Weise nicht nur seinen Abenteuerdurst stillen, sondern gleichzeitig auch etwas Gutes tun. Denn ihr Auto wird im Anschluss an die Reise vor Ort versteigert.
Versteigerung für gemeinnützige Projekte
Auf die Idee zur Teilnahme an der Rallye kamen sie durch einen Freund. Er habe ihnen von seiner Fahrt erzählt und Fotos gezeigt. Die Fahrzeuge, die an der Rallye teilnehmen, werden samt Inhalt im Anschluss bei einer Veranstaltung versteigert. Das Geld und Spenden kommen dem Verein Breitengrad zugute, der vor Ort gemeinnützige Organisationen mit ihren Projekten unterstützt, z.B. Schulen, Waisen- und Krankenhäuser.
"Wir wollten unseren 13 Jahre alten Skoda ohnehin verkaufen und durch ein neues Fahrzeug ersetzen", erklärt Inga Oberscheven. Für diesen würden sie mit ca. 250.000 gefahrenen Kilometern hier nur noch 1.500 Euro bekommen. "Danach würde das Auto aufs Schiff geladen und nach Afrika gebracht werden", weiß ihr Partner. Denn auf der Südhalbkugel werden die alten Fahrzeuge noch viele Jahre weitergefahren, beispielsweise von Taxiunternehmen. Bei den Versteigerungen kämen aber weit höhere Summen heraus, die dann auch noch vor Ort eingesetzt werden. Zudem wüssten sie so, wo das Geld hingeht und dass nichts für einen Verwaltungsapparat von Spendenorganisationen draufgeht.
"Aus ökologischer Sicht wäre es besser, wir verkaufen das Auto und spenden das Geld", sagt Jörg Oberscheven. Allerdings käme so wesentlich weniger Geld zusammen. "Und es geht auch um das Erlebnis." Zudem sei es für das Auto der gleiche Weg.
Eine abenteuerliche Reise
"Diese Reise wird allerdings nicht ganz ungefährlich", weiß Jörg Oberscheven. Zwar gebe es eine vorgegebene Route, die über mehrere Ländergrenzen durch Europa und Afrika führt. Diese können die Teilnehmer aber auch verlassen und abseits des Weges die jeweilige Region erkunden. Das Problem: "Dort erhält man dann keine technische Hilfe, wenn etwas passiert." Doch das Risiko werden die beiden eingehen, um auch die Länder und die Menschen kennenzulernen. 21 Tage sind für die Strecke eingeplant. Geschlafen wird in Unterkünften, im Zelt in den Camps oder auf der Rückbank.
Die Vorbereitungen für die Rallye laufen bereits, auch wenn die Veranstaltung wegen Corona unter Vorbehalt erst im November stattfindet. Das Startgeld von rund 850 Euro pro Person sowie sämtliche Versicherungen, internationale Führerscheine und Pässe müssen aber schon jetzt organisiert werden. Das Auto muss entsprechend umgerüstet, Ersatzteile und ausreichend Vorräte besorgt werden. "Wir fahren z.B. vier bis fünf Tage durch die Sahara, wenn da etwas passiert, sind wir lange Zeit auf uns gestellt", sagt Jörg Oberscheven. Bis Hilfe kommt, könne es dauern.
Unterstützung ist gern gesehen
Außerdem, so sagt das Paar, können sie nicht genug Gepäck mitnehmen. Denn am Ende kommt alles unter den Hammer. Auch ihre vier Kinder, die während der Reise zu Hause bleiben, sortieren alte Kleidung und Spiele aus, um sie zu spenden. Das sei auch ein Grund, ihr Vorhaben publik zu machen. "Vielleicht können wir noch andere mitziehen, die auch überlegen, was sie Gutes tun können", so Jörg Oberscheven. Außerdem suchen die beiden stets nach Unterstützung. Wer einen Beitrag (Know-how, Sachspenden etc.) leisten möchte, kann sich auf www.rallye-meets-charity.de informieren oder sich direkt bei Jörg Oberscheven unter der Telefonnummer 0152-55909277 oder per Mail an spenden@rallye-meets-charity.de melden.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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