Gemälde im Bob-Ross-Stil
Stader Schülerin verkauft ihre Bilder für einen guten Zweck
Er war einer der Kult-Künstler der achtziger Jahre: Der amerikanische Maler Bob Ross hatte eine eigene Fernsehserie, in der er seine besondere Maltechnik einem Millionenpublikum vermittelte. Sein Markenzeichen waren sein Wuschelkopf und der breite Pinsel, mit dem er in Windeseile gebirgige Landschaften auf die Leinwand zauberte. Noch immer hat der 1995 verstorbene Künstler Fans. Seine Videos werden massenhaft auf Youtube angeklickt. Begeistert von Bob Ross' Malstil ist auch eine Schülerin aus Stade. Stefanie Ahlf hat Bilder mit der typisch Ross'schen Landschaft - Berge, Tannen und klare Seen - gemalt. Die 18-Jährige, die gerade an der IGS Stade ihr Abitur macht, will die Landschaftsmalereien nun meistbietend verkaufen - für einen guten Zweck: Der gesamte Erlös kommt der Stader DLRG-Ortsgruppe zugute.
Neun Bilder im klassischen Ross-Style und in verschiedenen Größen wird Stefanie ab dem kommenden Mittwoch, 10. Mai, im Stader Inselrestaurant ausstellen. Wer Interesse an einem bestimmten Bild hat, hinterlässt sein Gebot mitsamt Adresse. Bis zum 6. August sind die Acrylgemälde mit Titeln wie "Ruhiges Tal", "Morgenidylle" oder "Berge im Nebel" im Lokal zu bestaunen. "Danach erhält der Meistbietende den Zuschlag", erläutert Stefanie. Die Startgebote bewegen sich zwischen 60 und 150 Euro. Die angehende Abiturientin hofft aber, dass am Ende deutlich mehr Geld herausspringt. Schließlich sollen die Stader Wasserretter die gesamte Summe einstreichen. Dass die Spende an die DLRG gehen soll, ist kein Zufall: Stefanies Freund Jonas ist dort aktiv.
Ihr Freund hat Stefanie indirekt auch auf Bob Ross gebracht: "Jonas' Oma kannte den Maler von seinen Fernsehsendungen und hat mir den Tipp gegeben, mich von seinen Arbeiten inspirieren zu lassen", berichtet die IGS-Schülerin. Stefanie hatte im Kunstunterricht gerade die Aufgabe gestellt bekommen, im Rahmen eines Werkstatt-Projektes ein großformatiges Bild zu malen. Für das Motiv war das Thema Landschaft vorgegeben. Sie probierte Ross' Malweise aus, zunächst in Form von Skizzen, dann auf kleineren Leinwänden, um schließlich das große Format in Angriff zu nehmen. Den Entstehungsprozess hat Stefanie sorgfältig in einer Mappe dokumentiert - bis hin zu fotografischen Studien, wie sich Bäume und Landschaft im Wasser spiegeln - ganz so wie bei Bob Ross. Die Mühe lohnte sich: Für die Arbeit gab es 14 Punkte - eine glatte Eins.
Auch wenn ihr die Arbeit an den Bildern viel Spaß gemacht habe: Ganz auf Landschaftsmotive will Stefanie sich nicht festlegen. Bei ihrer Malerei lässt sie sich auch gern von Meistern wie van Gogh, Monet oder Degas inspirieren. Ihr künstlerisches Talent und ihr allgemeines Interesse für Kunst möchte Stefanie später wahrscheinlich auch beruflich nutzen. "Ich könnte mir vorstellen, Lehramt für Kunst und Deutsch zu studieren oder als Kunsttherapeutin zu arbeiten." Sie kann sich aber noch etwas Zeit für eine Entscheidung lassen: Zunächst will sie ein BUFDI-Jahr an der neuen Grundschule des Bildungscampus Riensförde absolvieren.
Die Entstehung des großen Bildes hat Stefanie in diesem Zeitraffer-Video festgehalten:
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