Wichtige Hilfe zur Selbsthilfe
Stader Verein "Die Brücke" bietet Halt

Annette Bisping (l.) und Simone Schulte versuchen den Menschen Halt zu geben | Foto: mke
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mke. Stade. Vor 35 Jahren gründete sich der Verein "Die Brücke" aus einer Selbstinitiative, seither ist er in der Schiefen Straße in Stade eine feste Anlaufstation für psychisch erkrankte Menschen.
Simone Schulte und Annette Bisping sind die beiden Ansprechpartnerinnen und nehmen die Erstbesucher auf einen Rundgang durch ihr Haus mit. Dabei wissen sie, dass vielen gerade der erste Schritt sehr schwer fällt. "Viele haben Angst vor der Stigmatisierung", erzählt Simone Schulte, Geschäftsführerin des Vereins. Schließlich sei es nicht leicht, sich selbst und vor anderen einzugestehen, dass man aufgrund einer psychischen Erkrankung auf Hilfe angewiesen ist.

Die Menschen, die die Brücke aufsuchen, gehören allen Berufsständen an, manche sind einfach durch ein Lebensereignis aus ihrer stabilen Lebensbahn geworfen worden, so gibt es Bäcker, Hauswirtschafter und auch einen Informatiker - der besonders im Haus gefragt ist.

Um möglichst für jeden ein passendes Angebot bereitzuhalten, gibt es bei der Brücke die unterschiedlichsten Gruppen- und Einzelangebote. "Von Töpfern über Mittagessen zubereiten bis hin zum Fitnesskurs - bei uns kann man sich einfach mal in etwas Neuem ausprobieren." Viele der Kurse werden von Betroffenen geleitet. Denn auch das gehört zum Ziel des Selbsthilfevereins: denn Menschen wieder eine Aufgabe zu geben und einen ersten Schritt zu einen geregelten Alltag zu machen.

"Wer sich dazu in der Lage fühlt, der kann dazu auch anfangen in unserem Lädchen zu arbeiten", erklärt Annette Bisping. Dieses würde noch mal eine besondere Herausforderung darstellen, da es feste Arbeitszeiten gebe und auch "normale" Kunden kommen, um zwischen den Secondhand-Sachen zu stöbern oder ihren Kaffee mit einem Stück selbst gebackener Torte zu genießen. "Das Lädchen ist gerade auch für Menschen, die sich noch nicht trauen, 'Die Brücke' direkt zu besuchen, die setzen sich dann hin und trinken dort ihren Kaffee und kommen mit den Leuten ins Gespräch", meint Simone Schulte.

Des Weiteren haben sich vor zwölf Jahren "Die Brücke" und das Ambulant Betreute Wohnen zusammengeschlossen. Die Sozialpädagogen fahren zu den Leuten, um ihnen dabei zu helfen, wieder ihren Tag zu strukturieren und nach und nach eine Selbstständigkeit aufzubauen. Auch beim Ausfüllen von Anträgen sind die Mitarbeiter behilflich.

Neben der Unterstützung durch die Stadt Stade und den Landkreis Stade gibt es noch die Brücke-Stiftung, die regelmäßig die Arbeit der "Brücke" mit Stiftungsgeldern unterstützen.

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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