Aktion "Süß statt bitter!"
Stader Weltgruppe stellt sich gegen Ausbeutung von Erntehelfern

Orangen sind lecker. Doch die Arbeitsbedingungen für die Erntehelfer sind oftmals miserabel.  | Foto: Adobe Stock/Joaquin Corbalan
  • Orangen sind lecker. Doch die Arbeitsbedingungen für die Erntehelfer sind oftmals miserabel.
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So wie Nüsse oder Lebkuchen gehören auch Orangen für viele ganz selbstverständlich zur Weihnachtszeit. Dabei macht sich wohl niemand Gedanken, unter welchen Bedingungen viele Apfelsinen gepflückt werden. Die Weltgruppe Stade macht mit ihrer Aktion "Süß statt bitter!" auf die Zustände bei der Orangen-Ernte in Süditalien aufmerksam. 

„Wir beteiligen uns in diesem Jahr erstmals an der Aktion“, sagt Marina Vollmann von der Weltgruppe Stade. "An ganz verschiedenen Stellen im Landkreis Stade bieten wir jetzt Bio-Orangen an, die aus solidarischem Handel stammen." Die fairen Apfelsinen werden u.a. als Geschenk in Gottesdiensten verteilt oder auch auf Weihnachtsmärkten in der Region verkauft. "Die Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis Stade, Kirchengemeinden, Landfrauen und Heimatvereine, Cafés und Bäckereien, aber auch Privatpersonen haben bereits Kisten mit Orangen erworben."

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Das Besondere an diesen Früchten: Sie werden ohne Einsatz von Gift produziert und die Erntehelfer erhalten eine gerechte Bezahlung. In Süditalien, wo Orangenernte im Winter Hochkonjunktur hat, erhalten die Pflücker lediglich 25 Euro für einen langen Tag mit knochenharter Arbeit. Außerdem hausen die rund 2.000 Wanderarbeiter und Flüchtlinge, die dort im Einsatz sind, unter erbärmlichen Bedingungen in Hütten und Zelten.

Als Reaktion auf diese Missstände gründete sich vor einigen Jahren in Kalabrien der Verein „SOS Rosarno“, der die fair gehandelten Bio-Orangen vertreibt. Die Bauern erhalten gerechte Preise und die Wanderarbeiter den Mindestlohn. Außerdem sind sie sozialversichert.

Ein Teil des Erlöses der Orangen-Aktion kommt der Arbeit von "Mediterranean Hope" zugute, einem Migranten- und Flüchtlingsprogramm der Föderation evangelischer Kirchen in Italien. Dank der Spenden der letzten Orangen-Aktion kann in Süditalien jetzt ein „Haus der Würde“ betrieben werden. In diesem Haus finden Erntehelfer eine menschenwürdige Unterkunft.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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