Unterstützung für Insekten
Staderin sammelt Unterschriften für die Rettung der Bienen
jab. Stade. Die europäische Bürgerinitiative (BI) „Bienen und Bauern retten“ erhält jetzt Unterstützung aus Stade. Denn seit 1990 ist die Sichtung von Wildbienen um ein Viertel zurückgegangen und steht im Zusammenhang mit dem allgemeinen Insektensterben. Das Ergebnis: dramatische Folgen für das Ökosystem und für den Menschen.
„Ich möchte nicht immer nur die alarmierenden Zahlen hören, sondern selbst etwas dagegen tun“, begründet Miriam Hermsen aus Stade ihren Einsatz für die BI. Sie arbeitet bei der Bremer Manfred-Hermsen-Stiftung für Natur und Umwelt, die das Bündnis unterstützt. In Stade und Bremen ist Hermsen auch privat unterwegs, um Unterschriften zu sammeln und Poster in Geschäften, Firmen und Organisationen auszuhängen.
Ähnliche Initiativen gab es in der Vergangenheit schon auf kleinerer Ebene. Neu ist jetzt, dass die Forderungen sich an Brüssel, direkt an die EU richten, und eine europaweite Lösung einfordern. Die Kernforderung: der schrittweise Ausstieg aus synthetischen Pestiziden und der Umstieg auf eine nachhaltige und ökologische Landwirtschaft. Dabei geht es auch darum, die Bedürfnisse der Bauern im Blick zu behalten und sie beim notwendigen Übergang zu unterstützen. „Die Masse an wissenschaftlichen Erkenntnissen, die den Zusammenhang zwischen intensiver Landwirtschaft, dem schnellen Rückgang der Familienbetriebe, dem Zusammenbruch der biologischen Vielfalt und dem Klimawandel offenlegen, lässt keine andere Wahl als einen schnellen Wandel der Lebensmittelproduktion zu“, so die Initiatoren.
Bis zum 30. September hat die BI Zeit, europaweit eine Million Unterschriften zu sammeln. „Aktuell stehen wir bei 700.000 Unterschriften. Da fehlt noch eine ganze Menge“, meint Miriam Hermsen. Sie hofft, dass noch mehr Menschen die Initiative unterstützen. Die Unterschriftenaktion kann unter www.bienenundbauernretten.eu ausgefüllt werden. Es gibt sie dort aber auch zum Herunterladen.
• „Bienen und Bauern retten“ wurde von sieben EU-Bürgern ins Leben gerufen und wird aktuell von 140 Umwelt-NGOs, Landwirtschafts- und Imkerei-Organisationen, gemeinnützigen Stiftungen und wissenschaftlichen Einrichtungen unterstützt. Nur wenn eine Million Unterschriften zusammenkommen, muss sich die EU-Kommission mit den Forderungen der Initiative auseinandersetzen.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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