Positives Fazit des Digitalisierungs-Projektes
Tablets - große Hilfe für die Kitas in Stade
Die Kinder, die Erzieherinnen und Erzieher sowie die Eltern – alle profitieren von der Digitalisierung in den Stader Kitas. Im norddeutschen Vergleich ist Stade bereits weit vorangeschritten, aber noch nicht am Ziel.
2019 wurde das Projekt der Digitalisierung in drei Pilot-Kitas angeschoben – im Altländer Viertel, in der Kita im Bildungshaus und in Wiepenkathen. Im Fokus stehen dabei zwei Säulen: die medienpädagogische Arbeit mit den Kindern auf der einen Seite und die Kommunikation zwischen Einrichtung und Eltern auf der anderen. „2020 kam dann Corona und hat den ganzen Prozess enorm beschleunigt“, erinnert sich Janine Marx von der pädagogischen Fachberatung in der Stadtverwaltung. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen und Abstandsgebote sollte es plötzlich ganz schnell gehen mit der Digitalisierung. Und das tat es: Zehn Tablets für die drei Pilot-Kitas wurden u.a. mit Unterstützung des Stader Lions-Clubs angeschafft.
Was aber genau bedeutet Digitalisierung in Kitas? Spielen die Kinder dort nur noch am Tablet? „Diese Befürchtung gab es natürlich anfangs bei Eltern“, räumt Claudia Naaf-Pawolka, Leiterin der Kita im Altländer Viertel, ein. Die Sorge sei aber unbegründet. Die Tablets kämen nur zum Einsatz, wenn es sinnvoll sei. "Wir wollen den Kindern vermitteln, dass diese Geräte nützliche Werkzeuge sein können – nicht nur Spielgerät."
So dokumentieren die Kinder beispielsweise das Wachstum von Pflanzen in Hochbeeten fotografisch, nehmen das Tablet mit zu einem Waldspaziergang, um unbekannte Pilze zu fotografieren, damit in der Kita recherchiert werden kann, um welche Sorte es sich handelt. Außerdem bereichern die handlichen Mini-Computer das kreative Lernen, indem die Kinder eigene Stop-Motion-Filme oder Collagen erstellen. „Wir haben schon mehrfach festgestellt, dass sich Kinder, die wenig und nicht so gut Deutsch sprechen, plötzlich viel mehr trauen, wenn sie beispielsweise einen eigenen kleinen Film drehen und dort etwas sagen müssen“, so Naaf-Pawolka.
Neben der Medienarbeit mit den Kindern gibt es in Sachen Digitalisierung noch die Kommunikation mit den Eltern. Dafür wurde eine spezielle App angeschafft, die sich Eltern auf ihr Smartphone laden und dann – ähnlich wie in einem sozialen Netzwerk – Postings der Kita sehen können. Die kann auf diese Weise einzelne Eltern, eine oder mehrere Gruppen oder die ganze Kita anschreiben. Wenn Eltern also wieder Windeln für ihr Kind mitbringen müssen, erfahren sie es ebenso über die App wie Mitteilung, dass die Kita aus irgendeinem Grund verkürzte Öffnungszeiten hat. Außerdem können Eltern via App ihr Kind krankmelden. „Das ist für die Kita-Leitung eine enorme Erleichterung, weil die vielen Anrufe am Morgen wegfallen“, so Naaf-Pawolka.
Marx' Fazit in Sachen Kita-Digitalisierung: „Wir haben schon viel erreicht und wollen bis Ende des Jahres in allen Gruppen unserer städtischen Kitas ein Tablet haben."
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