Fünf Meter hohe Engelsskultpur
Trostspender auf Stader Friedhof im XXL-Format
Er ist schon von Weitem zu sehen: Auf dem Stader Horstfriedhof entsteht derzeit eine riesige Holzskulptur in Form eines Trost spendenden Engels. Das Projekt wurde ausschließlich mit Spenden finanziert. Zwischen 4,5 und fünf Meter hoch schätzen Arne Grothmann, Leiter des Horstfriedhofs, und Kettensägekünstler Michael Knüdel den Engel mit dem sanften Gesichtsausdruck.
Die Idee für den "Trostengel" hatte Arne Grothmann vor rund einem Jahr, als bekannt wurde, dass eine rund 300 Jahre alte Buche auf dem Friedhofsgelände wegen eines Pilzbefalls gefällt werden musste. Eine Holzskulptur sollte an den uralten Baumriesen erinnern, den Gottesacker neu prägen und einen Platz zum Innehalten bieten. So entstand die Idee des großen Engels, dem als Vorlage eine deutlich kleinere Engelsskulptur vom Grab der Staderin Renate Goos diente.
Arne Grothmann begann, für sein Projekt Spenden zu sammeln. Aus dem gesamten Bundesgebiet und teilweise auch aus dem Ausland beteiligten sich Freunde des Horstfriedhofs mit kleinen und größeren Summen. Insgesamt kamen so rund 7.000 Euro zusammen. Den gigantischen Stamm für die Skulptur stiftete Tomas Holtkötter alias "Der Stubbenfresser". Der Baumpfleger und Baumstumpfentferner aus Brobergen fällte die kranke Buche unter Einsatz eines 35-Meter-Steigers sowie eines 160-Tonnen-Krans und stellte noch am gleichen Tag wenige Meter entfernt einen riesigen Eschenstamm auf ein zuvor gegossenes Betonfundament. "Den Buchenstamm konnten wir für den Engel leider nicht verwenden", sagt Arne Grothmann. "Zum einen wegen des Pilzbefalls, zum anderen ist Eschenholz für Schnitzarbeiten besonders gut geeignet."
Mit der Kettensäge machte sich Michael Knüdel diesen Sommer daran, den Stamm von oben nach unten in einen Engel zu verwandeln. Bei der Ausarbeitung des Gesichts wurde er von Florian Wilkens unterstützt, der dafür besonders feines Schleif- und Fräswerkzeug verwendete. Rund eine Woche dauerte die Arbeit der Künstler, die in diesen Tage vollendet wird.
Besondere Grabanlagen
Neben der Engelsskulptur verfügt der Horstfriedhof über neue, besondere Grabanlagen für Urnenbeisetzungen mit einer jeweiligen Ruhezeit von 25 Jahren.
- Bei der Kissensteinbestattung "Kleiner Horstsee" gruppieren sich kleine Grabflächen dekorativ um einen Miniaturteich mit Wasserfontäne. Jede Fläche bietet Platz für ein bis zwei Urnen und einen Kissenstein mit Namenszug und Lebensdaten.
- Das Kolumbarium "Urnenwandrondell" beinhaltet geschlossene Fächer für ein bis zwei Urnen unter einem Pavillondach in einem geschmackvollen Rondell. Vor jedem Fach befindet sich eine steinerne Namenstafel.
- Die Reihengrabstätte "Unter der Birke" ist – wie der Name sagt – eine gepflegte Rasenfläche unter einer großen Birke. Die Namen der dort Ruhenden werden mit Bronzeplaketten auf einer Stehle verewigt.
Weitere Infos unter www.horstfriedhof-stade.de.
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