Turbo-Kreisel mit Tunnel in Stade
Mega-Bauprojekt für fünf Millionen Euro an der B73 / Flüssiger Verkehr dank breiter Kreisfahrbahn
tp. Stade. In Stade sind die Planungen für ein in Deutschland weitgehend einzigartiges Verkehrsprojekt angelaufen: Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr plant gemeinsam mit der Stadt außerorts an der Bundesstraße B73 zwischen Groß-Thun und Klein-Thun einen sogenannten Turbo-Kreisel nach holländischem Vorbild. Besonderheit: In den Kreiszufahrten erfolgt eine Vorsortierung des Verkehrs, wodurch ein Fahrstreifenwechsel auf der Kreisfahrbahn vermieden wird.
Die Kreiselfahrbahn ist zweistreifig, bietet also stellenweise Platz für zwei Kraftfahrzeuge nebeneinander. Der Kreisverkehr wird ohne Ampeln geregelt. Für Radfahrer und Fußgänger gibt es Zebrastreifen auf den Stadtstraßen und eine Unterführung unter der B73.
Laut Maren Quast, stellvertretende Chefin der Stader Straßenbau-Behörde, muss das rund fünf Millionen Euro teure Vorhaben - ein fünfarmiger Kreisverkehrsplatz mit einem mittleren Außendurchmesser von 50 Metern - eng mit der Stader Abwasserentsorgung abgestimmt werden. In dem Bereich gibt es zahlreiche unterirdische Wasserleitungen und ein Pumpwerk. Zum Kreisel-Projekt gehören zudem zwei neue Regenrückhaltebecken.
Damit Radler und Fußgänger die Bundesstraße sicher passieren können, wird eine barrierefreie Unterführung zwischen Klein-Thun und Groß-Thun errichtet. Neben den Rampen zu dem Tunnel gibt es als Abkürzung einen Treppenweg.
Die Anbindung des Stadtgebietes Klein-Thun erfolgt über eine Kreisausfahrt am südlichen Ast der Thuner Straße und eine Zufahrt über den Barger Weg.
Die Thuner Straße und der Barger Weg bekommen Zebrastreifen am Kreisel-Rand. Der bestehende Radweg an der B73 bleibt erhalten.
Der künftige "Thuner Kreisel" soll für besseren Verkehrsfluss sorgen. Bekanntlich gibt es zu Stoßzeiten im Berufsverkehr lange Staus an dem Knotenpunkt.
Das Projekt befindet sich noch in der Vor-Entwurfsphase. Wegen der zeitaufwändigen Planfeststellungsverfahrens mit Plan-Auslegung, Bürgerbeteiligung und der nötigen europaweiten Ausschreibung rechnet Maren Quast frühestens in rund fünf Jahren mit ersten Bautätigkeiten.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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