Stader Hafensängern machen drinnen schwungvoll weiter
Von den Häfen in die Hallen
jab. Stade. Für die meisten Chöre beginnt langsam die Hochphase des Singens. Wenn es draußen kalt und dunkel und drinnen gemütlich wird, sorgen sie für die richtige Stimmung. Anders als man vielleicht vermuten würde, haben auch die Stader Hafensänger nach dem Shantychor-Festival ihre Fischerkittel noch lange nicht eingemottet. Denn nicht nur unter freiem Himmel am Hafen sind sie gefragte Sänger. Auch indoor verbreiten sie mit ihren Shantys ausgelassene Stimmung.
"Unsere Hauptsaison geht von Mai bis Dezember", sagt der Pressewart der Stader Hafensänger, Hans-Jürgen Weidlich. Startschuss ist immer das Hansemahl am Hafen in der Altstadt, mit dem Abschlusssingen endet das Jahr. Dazwischen liegen zahlreiche Termine sowohl vor Ort als auch im Ausland. Ihr Highlight ist wie jedes Jahr das große Shantychor-Festival in der Hansestadt, wenn sie neben vielen weiteren Chören auftreten. "Das ist für uns wie Schützenfest", so Weidlich.
Langweilig wird es aber auch in der Nebensaison nicht. Von Auftritten bei privaten Feiern über Singen für Reisegruppen bis hin zu Besuchen im Seniorenheim ist alles dabei. Besonders vor den älteren Herrschaften treten sie gern auf. "Die Menschen machen richtig mit, bewegen sich und singen. Es ist eine Freude, das zu sehen." Bei ihren Auftritten ist seit bereits 20 Jahren ihr Maskottchen Werner, ein Teddybär mit eigenem Fischerhemd und Mütze, stets mit von der Partie. Auch die Hafensänger legen Wert auf ihr Outfit, von denen ihnen mehrere zur Auswahl stehen. Bei legeren Veranstaltungen greifen sie gern auf das weiße oder blaue Poloshirt zurück. Bei offiziellen Chorauftritten darf es schon mal der blau-weiß gestreifte Fischerkittel, die traditionelle Bekleidung der Seeleute, sein. Immer gleich ist dabei aber die schwarze Mütze.
Gesungen wird vor allem auf Deutsch und auf Platt. "Die Leute möchten mitsingen und verstehen uns so auch besser", weiß Weidlich. Bei ihren Auslandsauftritten allerdings studieren sie jedes Mal ein Lied in der jeweiligen Landessprache ein. Ihr Repertoire reicht vom launigen Shanty bis hin zum stimmungsvollen Weihnachtslied. Für jeden Anlass und Geschmack ist also etwas dabei. Für die richtige Portion hanseatisches Flair sorgen neben drei Gitarrenspielern zusätzlich zwei Akkordeonspieler.
Damit ihre Auftritte auch gelingen, proben sie jede zweite Woche zwei Stunden lang in der Pfarrgemeinde Heilig Geist, Timm-Kröger-Straße 16 in Stade. In einer kleinen Pause werden dann die Stimmen ein wenig geölt. Männliche Nachwuchssänger sind bei den Hafensängern im Übrigen gern gesehen. Singen können sei dafür schon notwendig, allerdings gehe es vor allem um den Spaß dabei, so Weidlich. Das Alter spiele dabei keine Rolle.
• Wer Interesse hat, meldet sich beim ersten Vorsitzenden Gerhard Bellgardt unter der Telefonnummer 04141-64728 oder mit dem Kontaktformular auf der Internetseite https://stader-hafensaenger.jimdo.com.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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