Drei Abenteurer über den Flug ihres Lebens
Von Stade nach Mallorca

Die Abenteurer mit der "Sierra Tango" (v.li.): Lucas Frenzel, Lukas Klinge und Flemming Dammann | Foto: pm
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  • Die Abenteurer mit der "Sierra Tango" (v.li.): Lucas Frenzel, Lukas Klinge und Flemming Dammann
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Einmal mit dem Flieger nach Mallorca. Das haben die meisten Deutschen wohl schon gemacht. Nur die wenigsten von ihnen dürften allerdings mit der eigenen Maschine geflogen sein. Drei flugbegeisterte Hobbypiloten aus dem Landkreis Stade wagten sich in diesem Sommer auf das Abenteuer ihres Lebens.
Ausbildung und Abitur in der Tasche, die Semesterferien in vollem Gange, dieses Jahr passte es für Lucas Frenzel, Lukas Klinge und Flemming Dammann. "Die Idee stand schon länger im Raum, es hat sich im Sommer dann einfach so gefügt", erklärt Lucas Frenzel, der am 1. Juli dieses Jahres mit seinen beiden Vereinskollegen vom Flugplatz des LSV (Luftsportverein) Stade abhob und einen Tag später auf Mallorca landete. Selber mit dem Leichtflugzeug über eine weite Strecke in den Urlaub fliegen - und das über das Mittelmeer. Die Herausforderung reizte die drei Freunde und so wählten sie Mallorca als Ziel ihres Abenteuers.

Auf dem Flug herrschte Hawaiihemd-Pflicht (v.li.): Lucas Frenzel, Flemming Dammann, Lukas Klinge | Foto: Lucas Frenzel
  • Auf dem Flug herrschte Hawaiihemd-Pflicht (v.li.): Lucas Frenzel, Flemming Dammann, Lukas Klinge
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Die Rollen waren klar verteilt, Lukas Klinge, der seit mehr als zehn Jahren im Verein ist und gerade seine Ausbildung zum Fluglehrer abgeschlossen hat, flog die "Sierra Tango", ein Leichtflugzeug des Modells Piper PA-28 aus dem Baujahr 1981. "Ich finde es wichtig selber solche Erfahrung zu machen, um die aus erster Hand weitergeben zu können", erklärt Klinge. Den Posten des Board-Funkers übernahm der 27-jährige Werkstudent Lucas Frenzel. Für den frischgebackenen Abiturienten Flemming Dammann blieb der Platz auf dem Rücksitz, schließlich wurde er zum Chef der Kombüse ernannt. Ausgestattet mit Wasser, Lebensmitteln und Feuchttüchern waren die drei auf das Meiste vorbereitet. Doch nicht alle Eventualitäten können bei so einem Vorhaben berechnet werden. Da war etwa die enorme Hitze, die der unklimatisierten Maschine und ihren Insassen zu schaffen machte. "Teilweise waren es über 38 Grad. Wir sind dann höher geflogen, um uns abzukühlen", erzählt Lukas Klinge. Bei der Überquerung Frankreichs stießen die Stader auf ein eher sprachliches Problem. Zwar ist die internationale Funksprache auf Englisch festgelegt, die französischen Zuständigen zu verstehen, war jedoch nicht immer leicht. "Das war auf jeden Fall eine Herausforderung", schmunzelt Board-Funker Lucas Frenzel. Nette Menschen trafen sie aber überall. Bei ihrem Zwischenstopp im französischen Saint-Étienne half ihnen ein älterer Herr aus, denn anders als zuvor recherchiert, nahm der Tank-automat keine Kreditkarte an. Mit Händen und Füßen erklärten sie ihre missliche Lage, sodass der Unbekannte ihnen ohne zu zögern die Tankfüllung vorstreckte. "Die Flieger-Community ist wie eine große Familie. Man hilft sich eben wo man kann", sagt Frenzel.

Der vierte Sitz wurde ausgebaut, um genug Platz für Verpflegung und Gepäck zu haben | Foto: Lucas Frenzel
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Richtig mulmig wurde es den Hobbypiloten dann, als sie sich vom spanischen Empuriabrava in Richtung Mallorca aufmachten, denn dann hieß es: Schwimmwesten an. Bei der einstündigen Überquerung des Mittelmeers, mit nur einem einmotorigen Flugzeug war das nämlich Pflicht. "Man hat auf jeden Fall Respekt vor der Situation", gibt Flemming zu. "Kilometerweit ist nur blau zu sehen", ergänzt Lucas. "Als ich das erste bisschen Land am Horizont entdeckt habe, war das einfach ein unbeschreibliches Gefühl." Kurz vor ihrer Landung auf der Baleareninsel wurde es dann noch einmal aufregend, denn sie mussten die "Sierra Tango" zwischen den Bergen Mallorcas, auf nur 1.000 Fuß (330 Meter über dem Boden) navigieren. Die Erleichterung kam beim ersten Funkkontakt mit dem kleinen Flugplatz, bei dem ihnen quasi Mallorca-typisch gleich auf deutsch geantwortet wurde.

Foto: Lucas Frenzel

Vier Tage verbrachten die drei Freunde auf Mallorca, erholten sich von der aufregenden Tour und entspannten am Meer. Die Rücktour verlief ähnlich, nur dieses Mal nahmen Klinge, Frenzel und Dammann sich vor die Route an einem Tag, ohne Hotelübernachtung, zu schaffen. Knapp zehn Stunden dauerte es, bevor die jungen Männer mit Wasserfontäne und Grillparty zuhause empfangen wurden. "Es gab viele Leute die gesagt haben, dass sie sich das nicht getraut hätten. Begeistert und stolz waren am Ende aber alle", sagen Flemming und Lucas, deren Mütter sich zuvor große Sorgen machten. Ob die drei schon den nächsten Trip planen, verneinen sie nicht. Nächstes Mal, so lachen sie, solle es aber dorthin gehen, wo es kühler ist.

Flemming Dammann, Lukas Klinge und Lucas Frenzel an Board der kleinen Maschine | Foto: pm
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Pauline Meyer aus Neu Wulmstorf

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