Warum Alkohol und Zigaretten uncool sind / Präventionsprojekt am Stader Athenaeum
lt. Stade. "Ich komme mir irgendwie dämlich vor", sagt Achtklässlerin Jamila, während sie unbeholfen einen Fuß vor den anderen setzt und nur mit Mühe und Not geradeaus gehen kann. Die Schülerin des Stader Gymnasiums Athenaeum fühlt sich, als wäre sie betrunken, sie sieht doppelt, ihr ist schwindelig und sie hat Kopfschmerzen. Schuld daran ist eine spezielle Brille, die einen Alkoholrausch simuliert.
Das kleine Experiment ist Teil eines Präventionsprojektes zum Thema Alkohol und Tabak, das von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung für Jugendliche entwickelt und bereits zum zweiten Mal am Athenaeum durchgeführt wurde.
An insgesamt fünf Stationen beantworten extra geschulte Lehrkräfte den Achtklässlern Fragen und informieren über Risiken und Wirkungen von Alkohol und Zigaretten.
Bei dem Projekt gehe es aber nicht um die Aufklärung mit dem erhobenen Zeigefinger, sagt Lehrerin Claudia Maiß, die zusammen mit ihrer Kollegin Gabriele Heimann die Federführung übernommen hat. Vielmehr solle das Image von Alkohol und Zigaretten angesprochen werden. Den Schülern solle deutlich werden, dass es nicht cool ist, volltrunken durch die Gegend zu torkeln oder giftigen Rauch einzuatmen.
Die Erfahrung habe gezeigt, dass das reine Wissen um die Gefahren des Drogenkonsums kaum eine präventive Wirkung habe, sagt der stellvertretende Schulleiter Dieter Offermann. Schüler, die im Biologieunterricht gerade eine Raucherlunge gesehen haben, gingen trotzdem in der anschließenden Pause "auf den Schock erstmal eine durchziehen". "Wir wollen die Schüler auf eine andere Art und Weise nachdenklich machen", so Offermann.
Dass der Fokus auf den Achtklässlern liegt, ist übrigens kein Zufall. Denn die Schüler stehen in diesem Alter meist kurz vor der Konfirmation, wo es unter Aufsicht der Eltern oft den ersten Sekt zu trinken gibt. Und das ist sogar erlaubt. Ab 14 Jahren dürfen Jugendliche Sekt, Wein oder Bier trinken, wenn ein Erziehungsberechtigter dabei ist.
Redakteur:Lena Stehr |
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