Weiche für Trassenverlegung in Stade gestellt
Land, Bahn und Stadt unterzeichnen Vereinbarung für neues Industriegleis / Planänderung für A26-Abschnitt
tp. Stade. Seit Jahren protestieren Anwohner des Industriegleises im alten Stader Stadtteil Campe über Lärm durch Rangierverkehr, warnen vor dem Risiko von Unfällen mit den mit teils giftigen Chemikalien beladenen Waggons und fordern eine Verlegung der Strecke. Nun kehrt bald Ruhe ein. Am Montag unterzeichneten Stades Bürgermeisterin Silvia Nieber sowie Vertreter des Landes und der Deutschen Bahn (DB) eine Vereinbarung zur Verlegung des Gleises 1263. Damit geht die Planänderung des fünften Bauabschnittes der Autobahn A26 einher. Somit sind buchstäblich die Weichen für eine Trassenänderung gestellt.
Das Gütergleis verschwindet aus Campe und wird parallel zur A26-Trasse an den östlichen Stadtrand gelegt. Einen wichtigen Schritt zur Lösung machte im vergangenen Jahr der Rat, indem er die Übernahme der Kosten für das Bauvorhaben von 15 Millionen Euro beschloss. Die DB übernimmt die Unterhaltung der 3,5 Kilometer langen Strecke.
Hintergrund der Bestrebungen ist, für den Elbe-Weser-Raum eine Hafen-Hinterland-Anbindung zu schaffen und damit auch für den geplanten Ausbau des Seehafens Stade und die dort ansässige Industrie (u.a. Dow, AOS, Elbclearing) eine leistungsfähige Gleisanbindung zu gewährleisten. Der Seehafen Stade ist mit jährlich rund 6,4 Millionen Tonnen umgeschlagener Güter die logistische Drehscheibe im Industriegebiet - Tendenz steigend. Als nicht mehr leistungsfähig gilt der einspurige Gleisanschluss, der derzeit durch die Innenstadt und über vier höhengleiche Bahnübergänge führt.
"Im gemeinsamen Engagement von Land, Stadt und Deutscher Bahn haben wir es geschafft, den Weg für eine zukunftsorientierte und integrale Planung zu öffnen, indem nun mit der Einarbeitung der Industriegleisverlegung in der Autobahnplanung vor den Toren Stades die besonderen regionalen und kommunalen Belange ihre Berücksichtigung finden", freute sich Staatssekretärin Daniela Behrens.
"Heute ist für die Entwicklung der Stadt als Wirtschafts- und Dienstleistungsstandort ein wichtiger Grundstein gelegt worden", ergänzte Bürgermeisterin Nieber.
Der Zeitplan ist noch offen. Angestrebt wird zunächst der Baubeginn für die vierten A26-Abschnitt im Jahr 2019. Im Zuge des Abschnitt fünf in Stade soll die Anbindung der Freiburger Straße berücksichtigt werden.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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