Aktionswoche "Bis zum letzten Krümel"
Weniger Lebensmittel verschwenden
Wer kennt es nicht? Man durchsucht den Kühlschrank nach einem Snack und findet in der hinteren Ecke noch einen Joghurt, der, laut Ablaufdatum, seit einer Woche nicht mehr genießbar sein sollte. Landet dieser Joghurt direkt im Müll oder wird er nochmal geöffnet und geprüft, ob er nicht vielleicht doch noch essbar ist? Oft wird weggeschmissen, was noch gut sein könnte und lieber neu gekauft. Doch bei dieser Entscheidung denkt man selten an die Folgen. Denn die Massenproduktion von Lebensmitteln und Abfällen trägt maßgeblich zu der Entstehung von Treibhausgasen bei, die langfristig dafür sorgen, dass die Klimaerwärmung immer weiter voranschreitet. Wer Lebensmittel prüft, statt direkt wegzuschmeißen, kann der Umwelt helfen – und das ganz einfach und schonend für den Geldbeutel.
Zu viel wird weggeschmissen
Um dieses Thema greifbarer zu machen, nimmt das Amt für Abfall und Kreislaufwirtschaft des Landkreises Stade gemeinsam mit den Berufsbildenden Schulen III in Stade an der Europäischen Woche der Abfallvermeidung 2024 teil. Von Samstag, 16. bis Sonntag, 24. November stehen die Vermeidung von Lebensmittelabfällen und verschiedenste, innovative Alternativen zur Wegwerfgesellschaft im Landkreis Stade im Vordergrund – das alles unter dem Motto "Bis zum letzten Krümel – Lebensmittel sorgsam verwenden.
Auf europäischer Ebene werden jedes Jahr rund 60 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Damit könnte man zum Beispiel 6.000 Mal den Eiffelturm nachbauen. Oder anders gesagt: In jeder größeren Stadt der Welt könnte man einen Eiffelturm aus Müll errichten – und hätte immer noch Material übrig. Mehr als die Hälfte von dem Müll kommt dabei aus privaten Haushalten.
Mehr Planung beim Einkauf
„Es würde schon viel helfen, wenn wir bereits vor dem Einkauf überlegen, ob wir ein Nahrungsmittel wirklich brauchen und auch rechtzeitig verbrauchen können. Lebensmittel sind Produkte, die mit viel Ressourcen- und Energieeinsatz hergestellt werden, und zu viele davon landen im Müll. Gerade als Verbraucherin und Verbraucher können wir hier alle etwas tun. Dazu wollen wir mit unseren Aktionstagen anregen“, sagt Landkreis-Abfallberaterin Gabriele Mahr. Im Laufe der Aktionswoche sollen die die Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen III Stade mit einem gemeinsamen „Restekochen“ für das Thema sensibilisiert werden.
Drei schnelle Tipps zur Abfallvermeidung
- Aber bitte mit Schale: Viele Schalen von Obst und Gemüse sind essbar und enthalten einen Großteil der Nährstoffe. Wenn man die Schale, zum Beispiel an Karotten, nicht dranlassen möchte, kann man die auch anderweitig verwenden. Aus Kartoffelschalen kann man knusprige Chips machen, aus einem Brokkolistrunk wird eine cremige Suppe und Zwiebel- oder Karottenschalen kann man für eine leckere Brühe auskochen. Essbare „Abfallprodukte“ sind oft überraschend vielseitig.
- Ordnung macht den Unterschied: Lebensmittel sollte man nach Haltbarkeit sortieren. Schnell verderbliche Lebensmittel wie Fleisch und vorgekochte Reste sollten unten im Kühlschrank stehen- Dort ist es am kältesten. Länger haltbare Produkte wie Marmeladen können oben oder in der Tür stehen. So minimiert man ungewollte „Überraschungen“.
- „Reste-Roulette“: Wer mehr Zeit in der Küche und Spaß am Kochen hat, kann die Lebensmittel, die in der kommenden Woche verbraucht werden müssen auf kleine Zettel schreiben und dann täglich zwei davon ziehen, um ein bisschen Spaß in die Reste-Küche zu bringen, neue Rezepte auszuprobieren und sich in kulinarischer Interpretationskunst zu üben.
Mehr Tipps gibt es am Aktionswochenende. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind am Informationstand der Abfallberaterinnen auf den Wochenmärkten in der Stader Altstadt am Samstag, 16. November, und in Buxtehude-Altkloster am Dienstag, 19. November, willkommen. Alle Beiträge aus Deutschland sind auf der Website www.wochederabfallvermeidung.de auf einer Aktionskarte zusammengefasst. Die Aktivitäten für Deutschland koordiniert der Verband kommunaler Unternehmen (VKU), sie werden gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und vom Umweltbundesamt begleitet. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite abfall.landkreis-stade.de
Redakteur:Pauline Bellmann aus Buxtehude |
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