Wer klaut Bäume vom Grab?
Erneut Beschwerde über Zustände auf städtischen Friedhöfen
tp. Stade. Wie gut hat die Stadt Stade ihre kommunalen Friedhöfe im Griff? Die Hinterbliebene Claudia Höper (36) aus Stade beklagt diverse Fälle von Diebstahl auf dem Camper Friedhof und auf dem Geestberg-Friedhof. Zuvor hatte das WOCHENBLATT mehrfach über zahlreiche Beschwerden über die aus Sicht von Angehörigen radikal anmutende Abräumung von Grab-Dekoration durch städtische Friedhofsgärtner auf Schlichtgräbern des Geestberg-Friedhofes berichtet.
Die Stadtverwaltung begründete die Entfernung von Tonherzen, Blumensteckern und Co. mit Bestimmungen in der Friedhofssatzung. Claudia Höper sagt: "Über die 'Friedhofsordnungen' in Stade und deren Auslegungen kann man sicherlich lange und ausführlich diskutieren. Aber viel schlimmer finde ich den Diebstahl von Grabschmuck." Von der letzten Ruhestätte ihres Großvaters verschwand ein ca. 1,50 Meter hoher Baum. Von dem Grab auf dem Camper Friedhof klauten Unbekannte außerdem eine Blume aus einer bepflanzten Schale.
Von einer weiteren Grabstelle auf dem Camper Friedhof wurde nach Claudia Höpers Angaben im Winter ein Gesteck gestohlen. Ähnliche Vorfälle soll es auch auf dem Geestberg-Friedhof gegeben haben.
Auf WOCHENBLATT-Nachfrage bestätigt ein Sprecher der Kommunalen Betriebe Stade (KBS): "Es ereigneten sich in den vergangenen Jahren immer wieder Diebstähle auf städtischen Friedhöfen. Ein massives Problem liegt jedoch nicht vor." Den Friedhofsgärtnern sei das Phänomen bekannt, "doch die Mitarbeiter sind machtlos." Anzeigen gegen Unbekannt führten meistens in Leere und würden nach einigen Wochen eingestellt. Unterdessen hätten sich die Wogen im "Deko-Zoff" auf dem Geestberg-Friedhof geglättet: "Es gab keine weiteren Beschwerden", so der KBS-Sprecher.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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