Online seine Beschwerde loswerden
Wie laufen die Mängelmelder in Stade und Buxtehude?
Gibt es eine Stolperfalle im Gehweg? Liegt Müll auf der öffentlichen Grünfläche? Oder sind Spielgeräte auf dem Spielplatz beschädigt? Wer Schäden melden oder auf einen Missstand aufmerksam machen möchte, muss nicht mehr zum Telefonhörer greifen oder sogar selbst im Rathaus vorstellig werden, wenn der Sachbearbeiter telefonisch nicht zu erreichen ist: Die beiden Städte im Landkreis Stade bieten - wie auch die meisten anderen Kommunen im Kreisgebiet - auf ihren Homepages sogenannte Mängelmelder an. Mit ein paar Mausklicks können Bürger ihre Anliegen online an die Verwaltung richten. Sowohl Buxtehude als auch Stade zeigten sich auf WOCHENBLATT-Nachfrage zufrieden mit dem Internet-Tool. Es gibt aber ein paar Unterschiede zwischen beiden Systemen.
Fast 740 Meldungen im vergangenen Jahr
Sehr gut angenommen wird das Tool offenbar in Buxtehude. Es trägt, dort den Namen "Sag's uns einfach". In Buxtehude gingen im Jahr 2023 insgesamt 739 Meldungen ein. Buxtehudes Pressesprecher Thomas Bücher führt die große Resonanz auf das unkomplizierte Verfahren zurück, um mit der Verwaltung in Kontakt zu treten, ohne bürokratische Hürden überwinden zu müssen. In Stade gingen beim dortigen "Mängelmelder" im Vorjahr rund 150 Meldungen ein, also deutlich weniger als in Buxtehude. Allerdings hat Stade eine eigene Facebook-Gruppe zum Melden von Wildmüll eingerichtet, die immerhin 650 Mitglieder umfasst. Allein in diesem Jahr wurden bereits 130 Fälle von illegal entsorgtem Abfall gemeldet.
So geht es zu den Melde-Portalen
In beiden Städten gelangen die Bürger direkt über die Homepage zum jeweiligen Mängelmelder. Auf www.buxtehude.de wird in der rechten Menüleiste unter "Online-Service" einfach der Button "Sag's uns einfach" angeklickt, auf www.stadt-stade.info ist es ein Button mit zwei Sprechblasen. Alternativ lässt sich das Menü "Bürger*innen" unter dem Foto-Slider aufklappen. Dort ist der Mängelmelder einer der Menüpunkte. In Stade werden die Bürger durch anklickbare Stichwörter durch die Meldung geführt. "Anschließend besteht die Möglichkeit, die Meldung in einem Textfeld genauer zu formulieren, Fotos hochzuladen und die eigenen Kontaktdaten anzugeben", erläutert Stades Pressesprecher Stephan Voigt.
Müll wird möglichst noch am selben Tag beseitigt
In Buxtehude erhalten die Nutzer anschließend eine Eingangsbenachrichtigung. Über einzelne Bearbeitungsschritte wird aber nicht informiert. "Die Anfragen werden von Montag bis Freitag während der Dienstzeiten mehrfach am Tag bearbeitet. In der Regel wird Hinweisen etwa zu Vermüllung innerhalb einer Tagesfrist nachgegangen", berichtet Bücher. In der Regel werde der Müll auch umgehend beseitigt. Das gilt auch für Stade, wo laut Voigt ebenfalls eine schnellstmögliche Weiterleitung an den zuständigen Sachbearbeiter erfolge.
Was das Buxtehuder Tool interessanter als sein Stader Pendant macht: Dort gibt es ein öffentliches Feedback aus der Verwaltung auf die jeweilige Meldung, die jeder lesen kann, aber selbstverständlich anonymisiert ist. Einsehbar sind die Meldungen der vergangenen drei Monate - mit dem jeweiligen Bearbeitungsstatus. Grün steht für abgeschlossen, gelb für "in Bearbeitung". Dabei gelten auch diejenigen Meldungen als abgeschlossen, die aufgrund fehlender Zuständigkeit der Buxtehuder Verwaltung an andere Stellen abgegeben werden.
Beschwerde über fehlendes Schild an der A7
Dauerbrenner-Themen sowohl in Buxtehude als auch in Stade sind Wildmüll und Verkehrsvergehen, hier in erster Linie das Falschparken. Wer sich die Meldungen aus Buxtehude anschaut, wird bemerken, dass kurioserweise auch Dinge dort landen, für die die Stadt gar nicht zuständig sein kann - allein aus geografischen Gründen. So hat dort jemand eine fehlende Beschilderung an der A7 hinterm Elbtunnel Fahrtrichtung Norden moniert. Auch für die Beschwerde über ein zu niedriges Zaunelement am Apensener Bahnhof, über das eine Passantin wegen der starken Sonnenblendung gestürzt war, ist die Stadt Buxtehude offensichtlich nicht zuständig. Aber auch in diesen Fällen teilt die Verwaltung brav mit, dass man die Anliegen weiterleite. In den zwei geschilderten Fällen gingen Benachrichtigungen an das Fernstraßen-Bundesamt bzw. an die EVB raus.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.